Sicherheit wird am Festival groß geschrieben

Thomas Ebner, Martin Widmann, Andrea Ager und Stefan Pühringer (v.l.) sehen das "Kufstein unlimited" sicherheitstechnisch gut gerüstet.
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KUFSTEIN (nos). Zu einem "sehr speziellen Hintergrundthema" informierten Thomas Ebner (Stadtmarketing) und Stefan Pühringer (TVB Kufsteinerland) als gemeinsame Veranstalter des bevorstehenden Rock- und Popfestivals "Kufstein unlimited" am 19. Mai. "Wir sind gerade in der heißen Phase der Vorbereitung", erklärte Ebner, "und die Sicherheitsvorsorge ist natürlich ein zentrales Thema für eine Veranstaltung dieser Größenordnung".

"Bei Sicherheit darf man nicht sparen"

"Seit Jahren und bewährterweise", so Ebner, kümmert sich im Organisationsteam Andrea Ager um diese Thematik. Rund 35.000 Euro nehmen die Festivalmacher heuer dafür in die Hand, rund zehn Prozent des Gesamtbudgets. "Die Sicherheit ist für uns kein Kostenthema, da kann man nicht sparen", meint Ager.
"Die Planungen für dieses Jahr haben bereits direkt nach dem Ende des Festivals 2015 begonnen", hielt sie fest. Das Hagelunwetter am Festival-Samstag im Vorjahr war beispielsweise "ein Erfahrungswert, aus dem wir gelernt haben". Die Wettersituation rund um das dreitägige Festival wird heuer stärker in Augenschein genommen und laufend vom Sicherheits-Team beobachtet, auch in Zusammenarbeit mit der ZAMG in Wien, von der regelmäßig Informationen eingeholt werden. Diese laufen sowohl im "Krisenstab" der Veranstalter, als auch in der Einsatzzentrale im Rathaus zusammen, wo das Rote Kreuz eine eigene "mobile Leitstelle" einrichten wird und mit den Einsatzleitern der Stadtfeuerwehr und von "Defon"-Security aus Schwaz dort allfällige Einsätze koordinieren kann. Diese "mobile Leitstelle" hat sich schon im Vorjahr bewährt und sogar Andrea Ager in der professionellen Umsetzung überrascht, wie sie im Gespräch berichtete: "Mit den Webcams, die in der Stadt verteilt sind, konnten sich das Rote Kreuz und die Security einen Überblick aus der Vogelperspektive über die Plätze verschaffen und beobachten, wie sich die Besucherströme verteilen."
Auch Wetterradar und -informationen können sich die Einsatzkräfte über den Beamer im Bürgersaal großflächig veranschaulichen und so schneller bedarfsgerecht reagieren. Mittels Behördenfunk ("BOS") wird mit den anderen Blaulichtorganisationen und der Leitstelle Tirol kommuniziert, mit weiteren, analogen Funkgeräten mit den Veranstaltern, dem "Krisenstab" und den Bühnenmanagern.

Die für die Sicherheit am Festival Verantwortlichen – Veranstalter, Security, Bundes- und Stadtpolizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz tagen seit Jahresbeginn in regelmäßigen Abständen. Andrea Ager weiß:

"Sicherheit ist eine Teamaufgabe und wir sind bestens vorbereitet."

Das habe auch die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren bewiesen, weder von Seiten der Exekutive noch des Rettungsdienstes gab es gröbere Zwischenfälle zu berichten. Besonders erfreulich: keine Raufereien, was maßgeblich an den Ausschank-Richtlinien der Veranstalter liege. Es werden keine Spirituosen ausgegeben, was das selbstdeklarierte "Familienfestival" zusätzlich befriedet.

Martin Widmann, Einsatzleiter und Eventsicherheitsbeauftragter im Kufsteiner Roten Kreuz, verbrachte die letzten Wochen mit der Erstellung des 59-seitigen Sicherheitskonzepts, das der BH Kufstein vorgelegt werden muss. Rund 50 Rotkreuzler werden an den drei Tagen insgesamt im Stadtgebiet ehrenamtlich Dienst machen, um bei kleineren und größeren Wehwehchen rasch Hilfe zu leisten:

"Unsere Mitarbeiter machen das alle ehrenamtlich und ohne Bezahlung – 50 Leute in mehreren Dienstschichten aufzustellen, bedeutet einen großen Personalaufwand für uns – das ist eine Herausforderung."

Widmann hält auch fest: "Erfreulicherweise haben sowohl das Festival als auch unsere Arbeit dort einen so guten Ruf, dass wir schon seit Beginn des Jahres auch Anfragen von Rotkreuzlern aus anderen Bezirken bekommen, die hier mitarbeiten wollen." Drei Rettungswagen stellt das Rote Kreuz "strategisch positioniert" ans Festivalgelände, zu den Hauptkonzerten am Freitag und Samstag zwei zusätzliche an den Fischergries. In mobilen Sanitätsteams und fixen Zelten stehen die Retter jederzeit bereit.
Heuer erstmals mit im Team ist die Stadtfeuerwehr Kufstein, sie stellt acht Freiwillige und ein Fahrzeug als Brandsicherheitswache ab. Die Bundespolizei werde verstärkt mit Fußstreifen im Stadtgebiet Präsenz zeigen, die Stadtpolizei ist für den reibungslosen Verkehrsfluss rund um das Festivalgelände zuständig.
Etwa 100 Security-Mitarbeiter stellt das Schwazer Sicherheitsunternehmen "Defon" während der drei Festivaltage. "Die Security-Mitarbeiter machen zusammengerechnet ungefähr 1.000 Stunden Dienst", erklärt Andrea Ager. Sie sind nicht nur unter Tags am Gelände aktiv, sondern bewachen auch über die Nacht die Bühnen und das Equipment.

Knackpunkt Wetter

"Wir haben einen Vertrag mit der ZAMG abgeschlossen und können jederzeit telefonisch punktgenaue Prognosen zu Regen und Unwettern einholen", erklärt Thomas Ebner. Diese Kooperation beschränke sich nicht nur auf das Festival, sondern gelte ganzjährig für mehrere Veranstaltungen in der Festungsstadt. "Wir haben aus dem Weinfest im Vorjahr unsere Lehren gezogen", stellen die Veranstalter fest. Wetter- und vor allem Windbedingt bekmmt auch die Gastronomie eigene Auflagen. Bei Vorwarnung müssen etwa die Sonnenschirme eingefahren und, wenn möglich, abgebaut werden. Auch die Stände an sich seien kompakt gehalten und "flugfähiges Material", also Gegenstände die verweht werden könnten, müssen verstaut sein. "Dabei wird uns 'Defon' unterstützen, deren Mitarbeiter geben die Anweisungen an die Gastronomen weiter", erklärt Andrea Ager.
Die Veranstalter hoffen freilich auf schönes Sommerwetter, aber "wenn es wider Erwarten doch schlechtes Wetter geben sollte, müssen wir die Besucher trotzdem bitten, auf Regenschirme während des Hauptkonzerts von Fritz Kalkbrenner am Fischergries zu verzichten. Dort dürfen keine Schirme mitgeführt werden!" Dort hat der Sicherheitsdienst eine Durchsuchungsanordnung, damit auch keine Flaschen in den Bereich der Hauptbühne gelangen.

So umfangreich die Sicherheitsüberlegungen und -vorkehrungen auch geplant wurden, wäre es allen Beteiligten am liebsten, wenn sie nicht gebraucht würden, wie Andrea Ager abschließend feststellte:

"Im Sicherheitsbereich ist es das Schönste, wenn alles durchgeplant ist, aber bis zum Ende des Festivals am Sonntagabend nicht benötigt wurde."

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