"Masterplan" für Sparchen: 50 Millionen NHT-Investment

Bgm Martin Krumschnabel und NHT-GF Hannes Gschwentner (re.) mit der Übersicht über die acht Baustufen der NHT in der "Südtiroler Siedlung".
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  • Bgm Martin Krumschnabel und NHT-GF Hannes Gschwentner (re.) mit der Übersicht über die acht Baustufen der NHT in der "Südtiroler Siedlung".
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KUFSTEIN (nos). Zu einer "Informationspressekonferenz, wie das denn in Sparchen weitergeht", luden Hannes Gschwentner, GF der Neuen Heimat Tirol (NHT), und Bürgermeister Martin Krumschnabel am Dienstag, dem 3. Oktober, ins Rathaus der Festungsstadt. Sie präsentierten den weiteren Zeitplan für die Umgestaltung der "Südtiroler Siedlung" im Stadtteil Sparchen.

"Wir wollen den Charakter des Stadtteils nicht verlieren"

Bgm. Martin Krumschnabel

Nicht erst im Hochsommer 2013 begannen die Gemüter der Anwohner in der Sparchner Siedlung zu kochen (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten), sie fühlten sich "im Stich gelassen" und zu wenig informiert über die Pläne der NHT in "ihrer" Siedlung. Skepsis herrschte auch noch vor der großen Infomationsveranstaltung am 29. September 2014 im Kufsteiner Stadtsaal (hier der Beitrag der BEZIRKSBLÄTTER), besonders zu den geplanten Umsiedlungen der Mieter in den bestehenden, in den 1940-er Jahren errichteten Gebäuden, in Ausweichquartiere. Die damalige SPÖ-Gemeinderatsfraktion bemängelte zudem einen möglichen Verlust von Wohnraum, der durch die Stadt vergeben werden könne (hier der Beitrag).

Am 11. Oktober 2016 erfolgte der offizielle Spatenstich für die ersten beiden Baukörper der "Bauphase 1" in der Meranerstraße (wie auch hier berichtet). Nun soll nach der angekündigten und mittlerweile durchgeführten "Grobplanung" des neuen Quartiers ein städtebaulicher Wettbewerb mit 21 geladenen Architekten bis zum Sommer 2018 für den Feinschliff sorgen. "Kreativität ist hier gefragt", erklärt NHT-GF Hannes Gschwentner. Bewusst hätten Stadtgemeinde und NHT den Archtiekten einige Freiheiten in der Planung gelassen, um innovative Konzeptvorschläge zu erhalten. Bis auf die großen Verbindungsachsen, etwa die Meraner- oder die Stuttgarterstraße, sei auch der Straßenverlauf diskutierbar. Aufenthaltsräume für Jugendliche und die Allgemeinheit, Kinderspielplätze und eine "bustaugliche" Zufahrt zum Kaiserlift reklamierte die Stadtgemeinde für die Wettbewerber ein – die "Quadratur des Kreises", meint Bgm Krumschnabel dazu.

"Neuer" Stadtteil im Wettbewerb

Die Zielabsteckung für den Wettbewerb um die Neugestaltung der insgesamt 70.570 Quadratmeter großen Siedlung sei in enger Zusammenarbeit der NHT mit dem Stadtamt und den zuständigen Raumplanern erfolgt, erklärt Gschwentner, "das hat meines Erachtens sehr gut und sehr rasch funktioniert". Für die NHT sei Kufstein "von besonderem Interesse", die Umgestaltung auch ein "wichtiger Weg für die Gemeinde". "Sehr gründlich" habe man versucht die Maßnahmen "mit der Stadtgemeinde und den Bewohnern vorzubereiten". Die Anwohner wurden durch mehrere "Hoagascht"-Veranstaltungen auf dem laufenden gehalten, die Stimmung sei letztens "überragend positiv" gewesen, so Krumschnabel.

"Uns geht es nicht um Geschwindigkeit und schnelles Geld!"

NHT-GF Hannes Gschwentner

Vorgesehen sind ist mit Abschluss der "Baustufe 1" (42 Wohnungen) und Beginn der "Baustufe 2" (51 Whg) nun also der Architektenwettbewerb, der allerdings nicht gänzlich auf die Gestaltung der einzelnen Gebäude hin abzielt, sondern auf die gesamte Anlage. Bei einer "gewissen Großzügigkeit der Freiflächen" soll "auch ein leistbares Wohnen möglich sein", so Gschwentner, "natürlich barrierefrei und natürlich im Passivhausstandard". Rund 50 Millionen Euro investiert die NHT dafür in den kommenden zehn bis 15 Jahren in die Neubauten. "Das ist sehr viel Geld, das wir hier in die Hand nehmen", weiß der GF des Wohnbauträgers.
Bei "explodierenden Immobilienpreisen", ergänzt Bgm Krumschnabel, "muss man sich im Klaren sein, dass Vieles, was heute abseits des Sozialen Wohnbaus errichtet wird, für normale Brieftaschen nicht leistbar ist". "Eigentumsbildung ist eigentlich etwas ganz wichtiges" für ihn, weshalb er die Durchmischung weiterer Bauphasen mit Miet- und Eigentumswohnungen begrüßt. "Finanziell günstig aber hochwertig und qualitativ", könne so auch Jüngeren die Möglichkeit zum Erwerb gegeben werden. Auch GF Gschwentner meinte, dass etwa Mietkaufoptionen in den letzten Bauphasen durchaus denkbar wären. Er betonte darüber hinaus, dass die Stadtgemeinde das Einweisungsrecht "für alle" Mietwohnungen behalte.
Insgesamt sind rund 400 Wohnungen über acht Bauabschnitte in den kommenden 10 bis 15 Jahren geplant. "Das Gesamtprojekt soll spätestens im Juni 2018 stehen", so die NHT.

Mit dem dreistufigen Ausbau des Kindergartens und der Um- und Neubaumaßnahmen an der Volksschule Sparchen investiert auch die Stadt Kufstein mitten im Quartier, "die eine oder andere Infrastruktur der Stadt", erklärt Bgm Krumschnabel, soll ebenfalls in den neuen Bauten unterkommen, etwa ein Jugendtreff.

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