LEA veranstaltete Weltcafé am Freiwilligentag

Beim World Café "Lebenswege" tauschten sich Erwachsene und Jugendliche über Erfahrungen in der Ausbildung und in der Berufswelt aus. | Foto: Barbara Fluckinger
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BEZIRK (bfl). Die Caritas und das Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland organisierten mit ihren Kooperationspartnern beim Freiwilligentag am 17. März Schnuppermöglichkeiten für interessierte Freiwillige im Bezirk. Das Angebot reichte vom Engagement für ältere Menschen, für Kinder und Jugendliche, für Flüchtlinge, für Menschen mit Behinderung bis hin zu Natur- und Kulturprojekten. Auch die LEA Produktionsschule in Wörgl und der Samariterbund in Kirchbichl öffneten am Freiwilligentag ihre Pforten für Interessierte.

Weltcafé für den Austausch
Für den Freiwilligentag lud die Produktionsschule LEA zum "World Café 'Lebenswege'", bei dem sich Interessierte mit Jugendlichen der Produktionsschule unterhalten konnten. Auf vier Tische aufgeteilt diskutierten die LEA Schüler mit Erwachsenen und anderen Schülern über die Berufswelt, wobei die Plätze im Rad getauscht wurden.
"Ziel am Freiwilligentag ist es, dass Menschen aus der Region Wörgl und Umgebung die Möglichkeit haben, unsere Einrichtung und unsere Jugendlichen kennenzulernen", sagt LEA Projektleiter Reinhard Rausch. Aber auch ein Einblick an Möglichkeiten zur Unterstützung der Jugendlichen solle sich hier den Interessierten bieten. Für die Jugendlichen wiederum bestehe die Gelegenheit mit Menschen aus der Region in Kontakt zu treten und sich über das Thema Berufs- und Bildungswege auszutauschen.
Insgesamt gab es im Vorfeld elf Anmeldungen zum Freiwillgentag. Als Besonderheit heuer kamen neun Schülerinnen aus anderen Schulen in Wörgl zum "World Café." Der Austausch fand also nicht nur zwischen den Generationen statt. LEA Schüler sind vielfach Bildungsfern und haben in den meisten Fällen negativere Schulkarrieren, deswegen sei dieser Austausch von hoher Wichtigkeit.
"Die Schüler sind im selben Alter, aber sie haben verschiedene Bildungshintergründe. Unsere Jugendlichen sehen, dass es gleichaltrige Jugendliche gibt, die tatsächlich in die Schule gehen und, dass das ein Weg ist, der nicht von vorneherein negativ ist. Oft sind die Wege auch nicht geradlinig, sondern verschlungen", sagt Rausch. An einem der Tische im World Café berichtete auch Isabella Ortner vom Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland über ihren Lebensweg und Umwege die sie in der Berufswelt einschlug. "Ich habe auch ganz spät einen neuen Berufsweg eingeschlagen", so Ortner. Man komme oft erst über Umwege zum richtigen Job.

LEA als Wegbegleiter zum Beruf
Die LEA Produktionsschule teilt sich in vier Fach bereiche auf: Holz und Instandhaltung, Textil, Grafik und Webdesign sowie einen Dienstleistungsbereich, der alles organisatorisch zusammenhält. Die Haupttätigkeiten der Jugendlichen, die zwischen 15 und 19 Jahren alt sind, ist das Arbeiten. LEA konzentriert sich dabei auf das kreative Tun, wobei die Jugendlichen authentische Produktionsprozesse kennenlernen und selbst marktnahe Produkte herstellen. Ziel ist es einerseits, dass die Jugendlichen den Wert ihrer eigenen Arbeit erkennen. Andererseits soll ein Endprodukt entstehen, dass verkaufbar ist und Nachfrage erzeugt. "Durch dieses konkrete Tun erweitern die Jugendlichen ihre Kompetenzen in vielen verschiedenen Bereichen: fachlich, persönlich und sozial", betont der LEA Projektleiter. Die Jugendlichen arbeiten zwanzig Stunden in der Woche, während in zehn weiteren Stunden unter anderem Berufsorientierung und Allgemeinbildung im Vordergrund stehen. Die Jugendlichen sollen durch die Arbeit bei LEA stabilisiert und motiviert werden einen Schritt hin zu Ausbildung und Beruf zu machen, welcher Schlussendlich in einer erfolgreichen Job-Vermittlung enden soll. LEA sei aber auch ein Begegnungsraum und Integrationszentrum, meint Projektleiter Rausch.
Voraussichtlich im Juni dieses Jarhes wird LEA in Kufstein mit dem "LEA Schmankerleck" zwei weitere Fachbereiche eröffnen. Das Projekt beinhaltet den Fachbereicht Gartenbau und ein Tagescafé, das von Jugendlichen bestückt wird. Alle Produkte und Lebensmittel werden die Prädikate "regional", "bio" und "hochwertig" tragen. Hauptfördergeber von LEA ist das Land Tirol, aber auch die Stadtgemeinden Wörgl und Kufstein finanzieren die Produktionsschule.

Der normale Alltag im Rettungsdienst
Beim Samariterbund in Kirchbichl wurde ein Schnuppern zum "normalen Alltag im Rettungsdienst" angeboten – zustande gekommen ist dieses mangels Interesse aber nicht.
Man habe zwar eine Gruppe gefunden, allerdings wären dies Schüler gewesen. "Der Zweck dieses ehrenamtlichen Tages ist es einen Einblick zu geben, aber natürlich soll auch die Organisation davon profitieren", sagt Geschäftsführer Gerhard Czappek. Aus einer Schülergruppe wäre es schwierig ehrenamtliche Helfer zu gewinnen, da diese für eine Ausbildung noch zu jung seien.
"Der klassische Ehrentamtliche bleibt nicht lange", sagt Czappek. Deswegen müsse man viel mehr machen und vermehrt Kurse anbieten, die allerdings natürlich auch höhere Kosten mit sich bringen.
Aber man gebe nicht auf, meint Czappek, denn für die nahe Zukunft sei ein weiteres Projekt zum Alltag im Rettungsdienst geplant. Dieser beginnt mit dem morgendlichen Fahrzeugcheck bei dem die Gerätschaften kontrolliert und auch desinfiziert werden und mündet in Alarme und Transporte während des Tages.

Projekte im Bezirk
Im Bezirk Kufstein wurden insgesamt sechs Freiwilligenprojekte mit einem breiten Aufgabenspektrum angeboten. Neben dem Besuch der LEA Produktionsschule und dem Besuch beim Samariterbund in Kirchbichl, standen vier weitere Projekte zur Auswahl. So konnten Interessierte auch Migranten im Flüchtlingsheim in Breitenbach begegnen und Senioren den Bau- und Wertstoffhof der Gemeinde Ebbs in einer Führung besichtigen. Angeboten wurde auch ein Generationenübergreifender Musiknachmittag im Seniorenheim Wörgl oder ein Projekt zur Terassengestaltung im Diakoniewerk Kirchbichl.

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