Inklusion im Pausenraum des Kufsteiner Gymnasiums

Das Buffet-Team der Lebenshilfe verändert den Schulalltag – nicht nur kulinarisch. | Foto: Gymnasium Kufstein
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  • Das Buffet-Team der Lebenshilfe verändert den Schulalltag – nicht nur kulinarisch.
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KUFSTEIN (red). "Seit dem die Lebenshilfe das Buffet führt, ist die Schule wärmer geworden“, meint Ellen Sieberer. Die Direktorin des Gymnasiums schätzt neben dem Jausen-Angebot vor allem die Tatsache, dass jetzt im Aufenthaltsraum mehrere Erwachsene anwesend sind. "Die Unterstufen-Schülerinnen halten sich nun mehr als früher in diesem Raum auf und fühlen sich auch in den Freistunde hier wohler.“
Während Karin Kaufmann und ihren Kolleginnen Brote belegen und Obstsalate richten, sind sie stets auch Ansprechpartner für die Kinder. So sind die vier u.a. zuständig, Tischtennisbälle und anderes Spielgerät an die Jugendlichen auszugeben. Die Jugendlichen selber schätzen das Service und die Abwechslung von Vitalweggerl und Pizzastangerl sehr. Dabei wird das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zur täglichen Normalität.

Wie ein Teil der Belegschaft

Die Stammkunden und deren Lieblingssnacks kennen die vier inzwischen auswendig und verwöhnen ihre Gäste mit immer neuen Jausen. Und auch sonst fühlen sich die neuen Gastronomen hier wie daheim. „Wenn ich einen Schraubenzieher brauch, geh ich zum Hausmeister“, erklärt Martin Kofler „und wenn die Sekretärin Stress hat, dann bringen wir ihr einen Toast ins Büro.“ Auch seine Kollegin schätzt den neuen Arbeitsplatz und erklärt: "Ich bleib bis zur Pension hier im Buffet, weil die Schüler so nett sind!“
"Alle sind froh, dass wir das Buffet betreiben – und loben unsere Arbeit“, freut sich Michaela Kaufmann die das Berufsvorbereitungsprojekt der Lebenshilfe begleitet. „Dieses gute Miteinander ist sehr positiv für unser Schulklima“, betont Schuldirektorin Sieberer und will die „befruchtende Zusammenarbeit“ weiter ausbauen. So sollen Schülerinnen und Buffetmitarbeiterinnen heuer gemeinsam Tischdecken bedrucken und Betonwände bemalen. Damit Schule ein Ort wird, den junge Menschen gemeinsam gestalten.

Bargeldloses Bezahlsystem

„Ein zentrales Anliegen bei diesem Projekt ist es, den Arbeitsbereich der begleiteten Menschen so selbständig und sichtbar wie möglich zu gestalten. Um die direkte Beteiligung von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen, werden wir ein bargeldloses Bezahlsystem einführen. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern am Buffet den Verkauf größtmöglich selbstständig ab zu wickeln“, erklärt Johann Hechenblaikner.
„Junge Leute sind offen und erleben das Zusammenleben als Normalität“, freut sich Georg Willeit, GF der Lebenshilfe Tirol. „Hier lernt diese Generation den respektvollen Umgang. Das ist die Grundlage für ein Miteinander im Land – an dem alle teilhaben.“

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