Personenbergung bei winterlichen Verhältnissen auf der Fleischbank

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Trotz ungünstiger Verhältnisse versuchten sich zwei Bergsteiger am Nordgrat der Fleischbank im Kaisergebirge. Das Unternehmen endete mit der bis dato längsten Bergungsaktion dieses Jahres.

Am Donnerstag, dem 6.Oktober, machten sich der 49- und der 51jährige an die Besteigung der Fleischbank (2186m) über deren Nordgrat. Dabei sind ca. 1300 Klettermeter auf 700 Höhenmetern im dritten Schwierigkeitsgrad zu überwinden. Der Wetterbericht sagte unwirtliche Bedingungen und frostige Temperaturen oberhalb von 1000 Meter Seehöhe voraus.
Rund hundert Meter unterhalb des Gipfels gerieten die beiden in eine für sie ausweglose Situation, und sahen sich gegen Mitternacht gezwungen einen Notruf abzusetzen. Von der Leitstelle wurde die Ortstelle St. Johann alarmiert, die wiederum Unterstützung durch die Bergrettung Kufstein anforderte. Insgesamt waren 13 Bergretter, fünf der Ortstelle Kufstein, an der Bergung beteiligt.
In den frühen Morgenstunden konnte erstmals Sichtkontakt mit den auf einem Felsband Gestrandeten hergestellt werden, gegen fünf Uhr erreichten die Bergretter im Dunkeln und über vereiste Felsen die Patienten. Diese trafen sie zwar unverletzt, jedoch unterkühlt und in schlechtem Allgemeinzustand an. Bevor sie mit Wärmepackungen versorgt werden konnten, mussten sie erst in absturzsicheres Gelände geborgen werden. Selbst bei Tageslicht war dann angesichts der Witterungsverhältnisse an eine Bergung durch einen Hubschrauber nicht zu denken, sodass der Abstieg bei Nebel und Schneefall wiederum zu Fuß über den Nordgrat bewältigt werden musste. Nach insgesamt über 18 Stunden Einsatzzeit am Berg konnten die Geretteten dann an der Griesenauer Alm entlassen werden.

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