Planausstellungen zur neuen Unterinntalbahn

ÖBB-Mitarbeiter arbeiten intensiv für die Planungsgrundlagen für die neue Unterinntalbahn. Auch der bestehende Bahnkörper wird intensiv vermessen. | Foto: ÖBB/Ibele
  • ÖBB-Mitarbeiter arbeiten intensiv für die Planungsgrundlagen für die neue Unterinntalbahn. Auch der bestehende Bahnkörper wird intensiv vermessen.
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BEZIRK (red). Die Trasse zur Weiterführung der neuen Unterinntalbahn im Bereich zwischen Schaftenau und Kundl haben ÖBB und Gemeinden bereits vor Jahren gemeinsam festgelegt. Nun präsentieren die ÖBB den aktuellen Planungsstand des Projekts.

Seit rund einem Jahr wird von den Ingenieuren der ÖBB die Fortführung der neuen Unterinntalbahn zwischen Schaftenau und Kundl intensiv geplant. Das Vorhaben ist beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zur Prüfung der grundsätzlichen Umweltverträglichkeit angemeldet. Als nächster Schritt werden die Einreichunterlagen für das Behördenverfahren erstellt, so die ÖBB.

Feedback der Bevölkerung als wichtiger Beitrag

Besonders großes Augenmerk werde von den ÖBB darauf gelegt, die Bevölkerung frühzeitig über den aktuellen Planungsstand und die kommenden Schritte im Genehmigungsverfahren zu informieren. "Das Projekt befindet sich aktuell zwar noch am Anfang der Planungstätigkeit, die noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Trotzdem ist es für die Ingenieure wichtig, dass die Menschen schon jetzt die Themenbereiche rund um die neue Bahn kennenlernen. Fragen und Rückmeldungen zum Projekt sind bei derartigen Großprojekten ein wichtiger Beitrag und helfen, maßgeschneiderte Lösungen zu vielen Planungsdetails zu finden", so ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair.

Trasse gemeinsam ausgearbeitet

ÖBB-Projektleiter Martin Gradnitzer: „Bereits in den Jahren 2006 bis 2009 haben die ÖBB mit den Gemeinden Angath, Angerberg, Breitenbach am Inn, Kundl und Langkampfen den zukünftigen Verlauf der neuen Bahntrasse erarbeitet und festgelegt.“ Geprüft wurden dabei rund zwei Dutzend Varianten beiderseits des Inn. Durch einen gemeinsam vor Planungsbeginn erstellten Bewertungskatalog waren schließlich eine Reihung und Auswahl der gesamthaft besten Trassenvorschläge möglich. In den vergangenen Jahren haben sich die ÖBB hauptsächlich mit technischen Detailfragen zum Projekt beschäftigt.

Wichtige Aspekte präsentiert

Die Planausstellungen zur neuen Unterinntalbahn werden der Bevölkerung in der kommenden Woche angeboten. Jeweils zwischen 17 Uhr und 20:30 Uhr können sich Interessierte am Montag, 11. Juni im Gemeindesaal Angath und am Dienstag, 12. Juni im Gemeindesaal Kundl informieren. Am Montag, 19. Juni im Gemeindesaal Langkampfen stehen die Experten zwischen 16 Uhr und 20:30 Uhr zur Verfügung. In letztgenannter Ausstellung werden die Techniker auch erstmals Grobtrassen zum benachbarten grenzüberschreitenden Projektabschnitt zwischen Schaftenau und dem Raum Rosenheim präsentieren. In allen Ausstellungen können die Besucher neben der aktuellen Trassenplanung unter anderem auch Unterlagen zu den Themenbereichen Erschütterungsschutz, Umweltplanung, Auffüllungen, Verkehrslärm und Tunnelsicherheit begutachten. Natürlich stehen die Experten aber auch zu allen anderen Themen in Zusammenhang mit dem Planungsprojekt zur Verfügung.

Das sagen die Bürgermeister der Anrainergemeinden

Bürgermeister Josef Haaser, Gemeinde Angath: „Grundsätzlich ist der Ausbau der relativ umweltfreundlichen Eisenbahn und die geplante Verlagerung von der Straße auf die Schiene zu begrüßen. Unser Dorf wird zwar durch die neue Trasse durchschnitten, aber die nun als Alternativvariante ausgearbeitete Trasse verbessert die Belastung der Bürger unserer Gemeinde und der Region ganz wesentlich. Wichtig ist auch, dass die Bevölkerung jetzt schon, wo zwar noch viele Jahre bis zu einem geplanten Baubeginn vergehen, bestens informiert wird.“

Bürgermeister Franz Osl, Gemeinde Angerberg: Als betroffene Gemeinde sind wir schon seit vielen Jahren in Kontakt mit den ÖBB und deren Planungsbüros. Wir wurden bis dato immer zeitgerecht und offen über bevorstehende Maßnahmen informiert. Selbstverständlich bestehen wir darauf, dass diese neue Bahntrasse keinerlei zusätzlichen Lärm- oder Erschütterungsbelastungen zur Folge hat. Im Sinne des Schutzes der Bevölkerung, der Tier- und Pflanzenwelt mit den möglichen Auswirkungen auf unsere Umwelt sowie den Risiken und Chancen einer zukunftstauglichen Verkehrspolitik bitte ich daher alle interessierten Gemeindebürgerinnen und -bürger diese Informationsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

LA Bürgermeister Alois Margreiter, Gemeinde Breitenbach am Inn: „Als Mitglied der „Projektgruppe 2. Abschnitt" war ich vom Anfang an intensiv dabei, wie in den Jahren 2006 bis 2009 mit einem sehr objektiven Bewertungsverfahren aus 17 Varianten der jetzt zur Umsetzung gelangende Trassenverlauf ausgewählt wurde! Ich freue mich, besonders auch für die Bevölkerung der Gemeinde Breitenbach, dass nunmehr die Vorbereitungen für das UVP­ Verfahren laufen und damit in wenigen Jahren der Baubeginn für diese für das Unterinntal so wichtige Ausbaustrecke Realität wird!“

Bürgermeister Anton Hoflacher, Gemeinde Kundl: „Die Gemeinde Kundl ist grundsätzlich sehr bahnfreundlich eingestellt. Doch solche Projekte können nur positiven Anklang finden, wenn sie für die Bevölkerung von Kundl keine Belastungen darstellen. Daher ist es ein Muss, dass dieses Projekt in der Gemeinde Kundl in geschlossener Bauweise ausgeführt wird.“

Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser, Gemeinde Langkampfen: „In Langkampfen verändert die Trassenführung der neuen Bahn Rahmenbedingungen und Zukunftschancen. Aktuell präsentiert die ÖBB eine Planung, die es im Detail noch mit den Vorstellungen und Interessen der Grundstückseigentümer und der Gemeinde Langkampfen abzustimmen gilt. Für Verbesserungen gegenüber der aktuellen Planung werden wir in den nächsten Monaten sachlich argumentieren. Das Ergebnis muss enkel- und zukunftstauglich sein.“

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