Rattenberg erzählt alltagstaugliches Polit-Märchen

Bei der Präsentation des Stückes von Manfred Schild (im Bild rechts) gab es auch eine kleine Kostprobe auf dem Schlossberg.
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  • Bei der Präsentation des Stückes von Manfred Schild (im Bild rechts) gab es auch eine kleine Kostprobe auf dem Schlossberg.
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RATTENBERG (bfl). "Heuer gibt's was lustiges", sagt Claudia Lugger, Obfrau der Schlossbergspiele Rattenberg bei der Präsentation der neuen Produktion. Zum vierten Mal hat man Manfred Schild, Intendant des Innsbrucker Kellertheaters, als Autor und Regisseur verpflichtet – dieses Mal mit dem Auftrag eine Komödie zu schreiben. Gesagt, getan, und so entstand die satirische Komödie "Die Kluibenschädel-Saga".
Die "Saga" spielt im verschlafenen Dörfchen "Niederober-Unterberg", das sich mit einer besonderen Methode einen Namen in Österreich verschaffen will. Der Bürgermeister Ferdinand Kluibenschädel der Zwölfte hat mit "Wien" einen geheimen Deal ausgehandelt. Bei der bevorstehenden Nationalratswahl sollen alle Bürger in seinem Ort die gleiche Partei wählen und so das Dorf zu einer Art moralischen Hochburg machen. Dass Niederober-Unterberg als Gegenleistung 30 Millionen und eine Anbindung an die Bundesstraße bekommt, muss ja keiner wissen. Am Wahltag kommt es dann aber doch anders, denn es stellt sich heraus, dass eine Stimme an die Kommunistische Partei abgegeben wurde. Anstoß genug, dass in Niederober-Unterberg der absolute Wahnsinn ausbricht.

Satire und Märchen
Man habe sich bewusst für ein abstraktes Bühnenbild entschieden, sagt Manfred Schild. Ebenso ist das Stück im Dialekt gehalten – ein Neuland für den Autor, wie er betont, aber ein gutes Mittel um die Lächerlichkeit des Alltags darzustellen. Es geht bei dem Stück auch nicht um eine spezielle Partei, sondern vielmehr wolle man über Politik reden ohne über die konkrete, tatsächliche Politik zu sprechen. Es ist ein Märchen und eine Satire, die den Alltag überhöht, sagt Schild, aber jeder Satire liege auch immer eine gewisse Tragik zu Grunde. "Unfreiwillig bekommen wir derzeit von der Politik mehr Werbung als Österreich gut tut," fügt er hinzu. Es werde in Europa immer beliebter zu einem gewissen Zeitpunkt zu dem es für die Partei günstig ist zu wählen. Dieser Aspekt wird unter anderem auch in der Saga thematisiert.
Beeindruckt zeigt sich Manfred Schild von den rund 30 Personen, die dann im Sommer auf der Bühne stehen werden Die "Amateure" seien als Schauspieler voll motiviert in die Proben gegangen und "spielen um des Spielens willen".
Die Rattenberger Schlossbergspiele starten am 30. Juni mit der Premiere und Uraufführung der "Kluibenschädelsaga" in die neue Saison. Dabei hofft Obfrau Lugger auf keine Wiederholung der Schwierigkeiten der letzten Spielsaison, in der nur rund 6.000 Besucher zu den Schlossbergspielen kamen. Ein Grund für die vergleichsweise niedrigeren Besucherzahlen seien die oft schlechten Wetterprognosen gewesen. Zwei Drittel der 21 Vorstellungen müssen gut besucht sein, um positiv austeigen zu können, erklärt die Obfrau. Der größte Teil der Kosten wird in Rattenberg tatsächlich von den Einnahmen durch die Eintritte gedeckt. Subventionen würden nur einen kleinen Teil ausmachen, sagt Lugger.

Mehr Informationen zu den Schlossbergspielen finden Sie unter:
www.schlossbergspiele-rattenberg.at/.
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