Rotes Kreuz startet Um- und Neubau in Wörgl

BStL Heinz Schefler, BezRKdt Gerhard Thurner, WL Manfred Greiderer, GF Thomas Dangl und OStL Florian Margreiter vor dem Sozialzentrum.
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  • BStL Heinz Schefler, BezRKdt Gerhard Thurner, WL Manfred Greiderer, GF Thomas Dangl und OStL Florian Margreiter vor dem Sozialzentrum.
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

WÖRGL (nos). "In die Jahre gekommen" ist noch zu charmant ausgedrückt, wirft man einen Blick auf die Wörgler Rotkreuz-Ortsstelle. Das Haus aus den 1960-er-Jahren, früher eine Kfz-Werkstätte, ist seit 1981 Stützpunkt für den Rettungsdienst in Wörgl, der seit 1985 Teil des Roten Kreuzes im Bezirk ist. Seit 15 Jahren überlegten und planten die Retter einen Neubau an diversen Standorten, darunter auch in Form eines "Blaulicht-Zentrums", dessen Planung und Bau vom Gemeinderat zwar beschlossen wurde, dann aber wieder begraben. In diesen Jahren sparten die Retter fleißig, nun leisten sie sich einen Um- und Neubau rund um das bestehende "Sozialzentrum", rund 100 Meter westlich der Rettungswache, wo bereits Kleiderladen, Warenhaus und Tafel ihre Heimat gefunden haben.

"Um helfen zu können, braucht es einerseits Menschen die sich engagieren, andererseits aber auch die entsprechende notwendige Infrastruktur", erklärt Bezirksstellenleiter Heinz Scherfler.

Der Eigentümer des bestehenden Gebäudes und Grundstücks, die Ortesta GmbH aus Wörgl, plant an dieser Stelle eine große Erweiterung und stellt dem Roten Kreuz dafür den Grund zur Verfügung. Neben den Räumen für die Retter, errichtet der Eigentümer auch 15 Wohnungen. "Nun haben wir endlich die Möglichkeit einen eigenen Schulungssaal in Wörgl zu errichten, der neben der Ausbildung für unsere Mitarbeiter auch der Bevölkerung zu Gute kommt, dort können zum Beispiel Erste-Hilfe-Kurse oder Blutspendetermine abgehalten werden", erklärt Ortsstellenleiter Florian Margreiter.
Neben den dringen notwendigen neuen Räumen will das Rote Kreuz auch in die Sicherheit der Bevölkerung investieren:

"Wir planen im Keller ein zentrales Katastrophenhilfelager für den Bezirk Kufstein mit etwa 365 Quadratmetern. Und zusätzlich auch ein Lager für die Alarmabteilung Ost, also die Bezirke Osttirol, Kitzbühel, Kufstein und Schwaz, das ist bisher einzigartig in Tirol"

, freuen sich Margreiter und Bezirksrettungskommandant Gerhard Thurner.
Insgesamt rund 600 Quadratmeter sollen dann im ganzen Bezirk mit Feldbetten, Decken, Wasserflaschen und vielen weiteren im Katastrophenfall notwendigen Gütern bestückt werden. Ein eigener Lastenaufzug und eine Notstromversorgung für die gesamte Anlage sollen dazu beitragen, dass die benötigte Hilfe im Anlassfall rasch dort hin gelangen kann, wo sie gebraucht wird.

"Wir wollen vorbereitet sein!"

Durch die Rücklagen der vergangenen Jahre müssen die Retter keine Schulden machen, um den Neubau zu finanzieren. Allein der Bau des Katastrophenhilfelagers ist nicht komplett gedeckt. "Wir brauchen noch rund 150.000 Euro, um das Lager zu errichten und zu bestücken", erklärt Thurner. Um die zu bekommen, hofft das Rote Kreuz mit einer "Bausteinaktion" auf Unterstützung von Gemeinden, Unternehmern und Bürgern. "Das ist ein großes Ziel, das wir uns gesteckt haben", weiß der Bezirksrettungskommandant. Dennoch sei man zuversichtlich, was die Spendenbereitschaft angehe. Alle Unterstützer bekommen als Dankeschön einen symbolischen Baustein und werden sich später auch namentlich im Neubau wiederfinden.
Die Finanzierung soll bis Ende April geklärt sein, dann ist Baubeginn für die Wörgler Rotkreuzler. Noch vor Weihnachten diesen Jahres soll der Rettungsdienst dann in den Neubau übersiedeln können. Für Kunden des Sozialzentrums soll sich auch während der Bauphase wenig ändern, temorär werde der Eingang an die Rückseite verlegt, wenn der Bau der Tiefgaragen und Lagerräume beginne, so Thurner.

Das Rote Kreuz betreibt neben dem Rettungs- und Krankentransportdienst auch viele weitere Sozialbereiche in Wörgl. Neun Hauptberufliche, rund 20 Zivildiener und etwa 55 Freiwillige bestreiten bis zu 14 Notfalleinsätze am Tag von Wörgl aus. Insgesamt kann das Rote Kreuz auf etwa 220 Freiwillige in und um Wörgl zählen, im gesamten Bezirk sind es rund 600, die "aus Liebe zum Menschen" ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen.

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