Jedem Menschen einen Platz im Arbeits-Leben

In Radfeld werden Teile gefertigt und montiert, von Mitarbeitern der Firma Berger und der Lebenshilfe. | Foto: Lebenshilfe
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RADFELD/BEZIRK. In einer Halle der Firma Berger Fahrzeugtechnik arbeiten sechs Männer. Mit ihrem Assistenten montieren sie Teile für Druckluftbremsen, Schlussleuchten oder Seitenteile, die später auf Sattelschlepper montiert werden. Was als Arbeitsvorbereitung für Menschen aus der Lebenshilfe begonnen hat, ist heute eine 15-jährige Zusammenarbeit, auf die Berger nicht verzichten will. „Wenn Sie einmal ausfallen und uns morgens nicht begrüßen, dann fragen die Kollegen schon wo sie bleiben“, berichtet Produktionsleiter Günter Kals. Schließlich sorgen die Helfer für die nötigen Kleinteile, damit täglich fünf Sattelschlepper das Werk in Radfeld verlassen.
Für die Klienten der Lebenshilfe ist es eine gute Möglichkeit, Arbeitspraxis zu sammeln und sich für reguläre Anstellungen zu qualifizieren. „Aber auch Personen, die sich noch nicht zutrauen, alleine eine Arbeit anzunehmen, schätzen die Abwechslung“, erklärt Matthias Anker von der Lebenshilfe Kufstein.
Routiniert bohren, stecken und schrauben die Sechs selbständig an Werkzeugkisten, Druckbehältern und Steuerungen. Assistent Wolfgang Pletzer sorgt dafür, dass jeder die Aufgaben bekommt, die er bewältigen kann. Er fertigt die nötigen Hilfskonstruktionen und kontrolliert ob alles passt. „Heut hab ich diese drei Steher gemacht“, erklärt Hannes Obwaller stolz und fragt, was noch gebraucht wird.

Kein Unterschied

„Wir verlassen uns auf die Männer, weil jede Schraube passen und fest sein muss“, betont Herr Kals. Er schickt jeden Sattelauflieger durch eine strenge Qualitätskontrolle, bevor der die Halle verlässt und er weiß, dass die Arbeit passt: „Egal ob unsere Leute oder die Mitarbeiter der Lebenshilfe das montiert haben.“

Bedenken zerstreut

„Anfangs sorgte ich mich, ob uns diese Zusammenarbeit nicht aufhält“, gesteht der Produktionsleiter. Aber die Beteiligten lernten rasch, wie man sich die Arbeiten richtig aufteilt. Herr Kals schätzt die Leistung der Lebenshilfe, denn er bemerkt, „dass wir mit ihnen schneller sind als vorher!“ Deshalb lässt die Firma Berger zusätzlich einige Kleinteile in der Lebenshilfe Kufstein vormontieren, um mit der Arbeit nachzukommen. Das Unternehmen setzt auch zukünftig auf die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe: „Ihr Bereich ist fest in die Produktion eingebunden.“

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