"Netzwerk Handwerk" will ganz Tirol erobern

LEADER-Obmann Rudi Puecher, GF Barbara Loferer-Lainer, Projektleiterin Andrea Achrainer und "Netzwerk"-Obmann Rainer Höck (v.l.).
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  • LEADER-Obmann Rudi Puecher, GF Barbara Loferer-Lainer, Projektleiterin Andrea Achrainer und "Netzwerk"-Obmann Rainer Höck (v.l.).
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BEZIRK (nos). Initiative zeigen und den globalisierten Industrieströmen entgegentreten, das will "Netzwerk Handwerk", ein Zusammenschluss motivierten und überzeugter Handwerker und Gestalter aus dem Tiroler Unterland. Über das Regionalmanagement der LEADER-Region "Kitzbüheler Alpen" als EU-gefördertes Projekt unterstützt, möchte das "Netzwerk" nun Fahrt aufnehmen: Einerseits sollen weitere Mit-Handwerker gefunden werden, zum Anderen sind die ersten öffentlichen Veranstaltungen im Kommen.

Malermeister Rainer Höck ist der "Netzwerk"-Obmann in der Gründungsphase. "Handwerk ist wertvoll", weiß der Innungsmeister, "sowohl wirtschaftlich, als auch für die Wertschöpfung, für den Lebensraum und als erfüllende Tätigkeit auch für den Handwerker selbst". "Wir wollen diese Themen in den Raum stellen und mit der Bevölkerung diskutieren. Für uns bedeutet regionales Handwerk auch: 'Arbeitsplätze der kurzen Wege'."

In Zeiten von Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit wolle das "Netzwerk" "eine Imagekorrektur herbeiführen", so Höck. Dafür hofft der Trägerverein "auf zahlreiche Handwerker, die uns hier unterstützen".
19 Gemeinden, vier Tourismusverbände und die Wirtschaftskammer in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein kann das "Netzwerk" bereits hinter sich zählen. Die Qualitätshandwerker sollen als Botschafter fungieren, für die heimische Bevölkerung ebenso, wie für die Gäste, um die Philosophie des "Netzwerks" zu teilen.

Glaube & Überzeugung

"Die Handwerkspartner, die wir suchen, brauchen Leidenschaft, einen Glauben an die Zukunft des Handwerks, die Überzeugung zum echten Handwerk und ein Bekenntnis zur qualitätvollen Ausbildung. Und auch die Bereitschaft ihr Wissen weiter zu geben", umreisst Höck die Ansprüche des Vereins.
"Wir haben das gerne aufgegriffen und am Konzept mitgewirkt", erklärt LEADER-Obmann Rudi Puecher, Bürgermeister von Brixlegg, "ich sehe das als innovative Zukunftsförderung für die Region."

Als sich das Regionalmanagement "Kitzbüheler Alpen" für die aktuelle LEADER-Förderperiode bewarb, wurden auch die Bürger um Input und Feedback gebeten. In Zuge dessen wurde die Förderung regionalen, traditionellen HAndwerks "vehement von der Bevölkerung eingefordert", weiß Geschäftsführerin Barbara Loferer-Lainer. "Wir glauben, das ist eine perfekte Ergänzung".

"Netzwerk Handwerk" soll als Leuchtturmprojekt fungieren. In der aktuellen Pilotphase möchte der Verein beispielhafte erste Schritte machen und wachsen. "Ziel wäre, dass das ganze Unterland oder auch ganz Tirol in diesem Bildungsprojekt dabei ist", meint Loferer-Lainer. Das über drei Jahre geförderte Projekt hat ein Umsatzvolumen von insgesamt 400.000 Euro, über die Hälfte davon soll nach Abschluss aus EU-Töpfen wieder zurück fließen. Damit das Projekt professionell betreut werden kann, wird dafür auch ein Vollzeitarbeitsplatz finanziert.

Qualitätshandwerk soll sichtbar(er) werden

Projektleiterin Andrea Achrainer sieht "Netzwerk Handwerk" auf vier Säulen gebaut: "bewahren – gestalten – weiterentwickeln – vermitteln".
Althergebrachte Techniken und Methoden seien "nicht für's Museum", man könne und solle darauf zurückgreifen. Kreative Gestaltung sei Ausdruck von Werten und eine Positionierung im Umfeld, wobei sich ein "Mehrwert für Jeden" ergäbe. Aus Altem und Neuem lassen sich Ideen weiterentwicklen und Innovationen finden.  Um daraus etwas zu bewirken, müssen die Handwerker freilich "sichtbar werden", sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen. Im besonderen Fokus stehen aber Kinder und Jugendliche, denn sie sollen bestenfalls zur Handwerkslehre animiert werden.

Handwerksforum

Am 21. Oktober veranstaltet das "Netzwerk Handwerk" im Rattenberger "Mesnerhaus" ein erstes "Handwerksforum", eine offener Informations- und Diskussionsabend zum Thema "Gestaltung und Berufung", in dessen Rahmen sich auch die "wichtigsten Handwerksinitiativen Österreichs" präsentieren sollen und Fachleute die aktuellen Trends und Tendenzen vorzeichnen. 2018 plant das Netzwerk "Designer in Residence" in die Region zu holen, um sich mit den Gegebenheiten auseinander zu setzen und frischen Input in die Region zu bringen.

Das sind die Beteiligten

19 Gemeinden: Kirchberg, Brixen im Thale, Westendorf, Hopfgarten, Itter, Going, Ellmau, Scheffau, Söll, Kirchbichl, Bad Häring, Kundl, Breitenbach, Rattenberg, Kramsach, Münster, Brixlegg, Alpbach und Brandenberg.

Vier Tourismusregionen: Alpbachtal Seenland Tourismus, TVB Kitzbüheler Alpen – Brixental, Ferienregion Hohe Salve und TVB Wilder Kaiser.

Zwei WK-Bezirksstellen: Kitzbühel & Kufstein.

Der Vorstand des Trägervereins besteht aus vier Handwerkern von mittelständischen Meisterbetrieben: Obmann Rainer Höck (Malermeister und Landes-Innungsmeister der Maler und Tapezierer), die Stellvertreter Anton Buchmayr (Raumausstattung) und Klaus Misslinger (Tischlereibetrieb) und Kassier Anton Pletzer (Installationsunternehmen).

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