Touristiker diskutieren am runden Tisch in Kufstein

Erster Tourismus-Stammtisch in Kufstein (von links): Thomas Sappl (Hotel Andreas Hofer, Kufstein), Johann Rieser (Hotel Kirchenwirt, Reith i.A.), Josef Greil (Hotel Greil, Söll) und Georg Hofer (Hotel Alpenpanorama, Söll) mit TW-Geschäftsführer Josef Margreiter und Fachgruppenobmann Mario Gerber.
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  • Erster Tourismus-Stammtisch in Kufstein (von links): Thomas Sappl (Hotel Andreas Hofer, Kufstein), Johann Rieser (Hotel Kirchenwirt, Reith i.A.), Josef Greil (Hotel Greil, Söll) und Georg Hofer (Hotel Alpenpanorama, Söll) mit TW-Geschäftsführer Josef Margreiter und Fachgruppenobmann Mario Gerber.
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

KUFSTEIN (bfl). Ausgewählte Touristiker kamen am Dienstag, den 6. Februar im Hotel Andreas Hofer in Kufstein zusammen, um sich über aktuelle Themen der Branche auszutauschen. Im Fokus des ersten Kufsteiner Tourismus-Stammtisches der Tiroler Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Tirol stand dabei vor allem der Fachkräftemangel.
Man habe sich vor einem Jahr entschieden die einzelnen Bezirke in Tirol zu besuchen, sagt der Obmann der Fachgruppe Hotelerie, Mario Gerber. Ihm sei der regelmäßige Austausch mit Hoteliers in den einzelnen Bezirken wichtig. Auch aus dem Bezirk Kufstein wurden Topunternehmer ausgesucht und mit Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter als Stargast zum Stammtisch eingeladen. Die Ideen zum Thema Fachkräftemangel, die aus dem Bezirk Kufstein kamen, bewertet Gerber als sehr gut.

Wiederaufwertung der Tourismusberufe

Das Ziel eint alle Touristiker: Man möchte junge Leute wieder für den Tourismus begeistern – dies auch beispielsweise durch sogenannte "Stammtische" in den Schulen.
Um eine Wiederaufwertung der Tourismusberufe zu erreichen, fordert Gerber zum einen eine Reparatur der Mehrwertsteuer. Man müsse diese wieder zurück auf zehn Prozent bekommen, so der Hotelier. Zudem spricht er sich für den Abbau von bürokratischen Hürden und eine Arbeitszeitflexibilisierung aus.
Aber auch die Touristikgesinnung in Tirol brenne den Touristikern unter den Nägeln. "Die Olympiaabstimmung war da sicher ein großes Wachrütteln. Wir sind wirklich besser als wir dargestellt werden", sagt Gerber. In seiner Funktion als Obmann sieht er es in den nächsten Jahren als eine große Aufgabe an, dem Tourismus der Hotellerie wieder die Wertschätzung zu geben, die er verdient habe. Deswegen müsse man wieder aufzeigen, wie wichtig der Tourismus für Tirol sei. "Wir müssen aber auch ganz klar an unserem Wording arbeiten, wie wir gegenüber der Bevölkerung auftreten", räumt Gerber ein.

Nicht Quantität sondern Qualität

Ein wichtiger Punkt ist für die Touristiker auch das Weggehen von den Rekordzahlen im Tourismus hin zu einem Qualitätstourismus. Gerber spricht sich für Mechanismen aus, mit denen die Wertschöpfung im Tiroler Tourismus gemessen werden kann.
"Es braucht einen verstärkten Dialog mit der Basis, den Regionen und der Bevölkerung", sagt Josef Margreiter und nennt in diesem Zusammenhang das Projekt "Lebensqualität am Wilden Kaiser" als Beispiel. Man müsse den Lebens- und Wirtschaftsraum, den Margreiter dezidiert als "einen Raum" bezeichnet, gemeinsam weiterentwickeln.
Da Kufstein eine Mischregion mit einer sehr starken Wirtschaft ist, ist auch der Tourismus nicht ganz so zentral wie in manch anderen Gebieten, sagt Margreiter. Diese Situation sei eine besondere Herausforderung. Der Bezirk Kufstein habe sich im Congresswesen, im Gesundheitstourismus und als Kulturregion dennoch profiliert.
Über zwei Millionen Nächtigungen zählt der Bezirk Kufstein im Winter mit seinen rund 36.000 Betten. Inklusive Sommersaison sind es rund 4,5 Mio. Nächtigungen. Damit entfallen rund zehn Prozent aller Nächtigungen auf den Bezirk Kufstein.
"Wenn wir uns spezialisieren, dann können wir uns auch als Kleinbetrieb gut behaupten", sagt Margreiter. Dies sei auch der Tenor am gemeinsamen Stammtisch in Kufstein gewesen. Die Touristiker sprechen sich zudem dafür aus, das Thema "Tourismus" in das Europäische Forum Alpach zu bringen.
Gemeinsam will die Hotellerie nun Akzente setzten, um das Image des Berufsbildes im Tourismus attraktiver zu machen und an junge Menschen zu kommunizieren.

Fachgruppe Hotellerie
Die Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Tirol ist mit 5.000 Mitgliedsbetrieben die größte Interessensvereinigung aller österreichischen Bundesländer. Im Bezirk Kufstein gibt es 511 Betriebe.

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