Südburgenland-Manager: Die Vergesslichkeit von FPÖ & ÖVP
Die Position der Parteien zum Südburgenland-Manager haben sich im Laufe der Zeit etwas verändert
EISENSTADT. Etwas verwundert reagierten Journalisten, als Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig zum Südburgenland-Manager meinte, dass die FPÖ, diese Idee immer für gut befunden und unterstützt habe. „Wir haben das immer proaktiv eingefordert, weil wir glauben, dass gewisser Handlungsbedarf herrscht“, so Petschnig bei der Vorstellung von Werner Unger als Südburgenland-Manager.
FPÖ (Jänner 2015): Südburgenland-Manager ist „neuester Gag der Landesregierung“
Die Verwunderung rührt vom Wissen und den Archiven der Journalisten her. So gab es – als LH Hans Niessl Anfang 2015 Rudolf Luipersbeck als Südburgenland-Manager präsentierte – eine Presseaussendung der damals noch in Opposition befindlichen FPÖ mit dem Titel „Neuester Gag der Landesregierung: Der Südburgenlandmanager“. Weiters ist von „Postenschacher“, „Freunderlwirtschaftssystem“ und „regionalpolitischen Versäumnissen“ zu lesen.
Am Ende der Aussendung kommt FPÖ-Chef Johann Tschürtz zum Schluss, „dass die Schaffung einer zeitgemäßen Infrastruktur ureigenste Aufgabe der zuständigen Regierung ist.“
ÖVP (Jänner 2015): Südburgenland-Manager ist „parteipolitische Schmähparade“
Ähnlich die Erinnerungslücken bei der ÖVP LAbg. Walter Temmel, Anfang 2015 noch ÖVP-Bundesrat, sprach von einer „parteipolitischen Schmähparade.“ Die Proteste der ÖVP führten schließlich dazu, dass Luipersbeck den Posten nicht annahm.
Und wie reagiert die ÖVP heute auf die Bestellung von Unger? In einer Presseaussendung ist zu lesen: „Mangels eigener Themen hängt sich die Landesregierung nun bei ÖVP-Themen an. Wir treiben Rot-Blau vor uns her“, sagt Landesparteiobmann Thomas Steiner.
Falls FPÖ und ÖVP Erklärungsbedarf für diese Vergesslichkeiten haben, bleibt noch immer der oft zitierte Satz des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“
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