AMS-Chefin Sengstbratl sieht keine Trendwende am Arbeitsmarkt
Steigerung bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit auch 2017 erwartet
EISENSTADT (uch). Rekordwerte für 2016 konnten AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl und ihr Stellvertreter Manfred Breithofer bei der Bilanz-Pressekonferenz verkünden.
Negativrekord bei den Arbeitslosen
So lag die Zahl der Beschäftigten mit 100.900 erstmals im Jahresdurchschnitt über der 100.000er-Grenze. Gleichzeitig bedeuten 10.300 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt einen neuerlichen Negativrekord.
Vor allem Ältere und ausländische Arbeitskräfte profitieren am Jobmarkt, sind aber auch von der Arbeitslosigkeit stark betroffen. „Die Zahl der Flüchtlinge hat sich entgegen den Erwartungen nur mäßig auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt“, so Sengstbratl.
Mehr Asylberechtigte am Arbeitsmarkt
Das könnte sich 2017 ändern, wenn vermehrt Asylberechtigte einen Arbeitsmarktzugang erhalten. Insgesamt rechnet das AMS mit einer weiteren Zunahme des Arbeitskräfteangebotes. Im Jahresdurchschnitt 2017 werden 101.600 Beschäftigte prognostiziert, das wären um 700 mehr als 2016.
Höchste Arbeitslosenquote seit 1963 erwartet
Das erwartete Wirtschaftswachstum von rund ein Prozent reicht aber nicht für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. 10.700 prognostizierte Arbeitslose entsprechen ein Plus von 400 gegenüber 2016. „9,6 Prozent des Arbeitskräftepotenzials werden auf Jobsuche sein. Das wäre die höchste Arbeitslosenquote seit 1963“, meint Sengstbratl, die deshalb auch nicht von einer Trendwende sprechen will.
„Leichtes Frühlingslüftchen“ am Arbeitsmarkt
„Diesen Begriff nehmen wir vom AMS nicht in den Mund. Ich sehe eher ein leichtes Frühlingslüftchen, das sich langsam wieder abkühlt“, so Sengstbratl.
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