WK-Präsident Nemeth fordert „Fair Play“ und einen „New Deal“
Strategien für einen Wirtschaftsaufschwung standen im Mittelpunkt des Burgenländischen Wirtschaftsparlaments.
EISENSTADT (uch). Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth sprach vor den Delegierten des Wirtschaftsparlaments Klartext.
Standort attraktivieren
„Es wird zu wenig darüber nachgedacht, wie man die Wettbewerbsgleichheit für unsere Betriebe garantieren kann, die sich gegen internationale Konkurrenten behaupten müssen. Es wird oft nicht geprüft, ob es ein entsprechendes Angebot eines regionalen Betriebs gibt. Und es wird kaum evaluiert, welche Auswirkungen ein neues Gesetz auf die Chancen unserer Betriebe hat“, meinte Nemeth, der die Bundesregierung aufforderte, den heimischen Wirtschaftsstandort zu attraktivieren: „Wir brauchen einen New Deal für Österreich.“
„Nicht den Anschluss verlieren“
Klare Worte sprach Nemeth auch zur aktuellen wirtschaftlichen Situation im Burgenland. „Die Zeiten, in denen wir Wachstumssieger waren, sind vorbei. Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren“, so Nemeth, der „Fair Play – fairen Wettbewerb“ für Burgenlands Unternehmer forderte.
„Standortdialog“
„Ich lade den Landeshauptmann ein, dass wir gemeinsam einen Standortdialog initiieren, um die notwendigen Weichenstellungen in Angriff zu nehmen“, so der WK-Präsident, der auch betonte, „dass es nicht sinnvoll sei zu diskutieren, den Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitnehmer zu sperren.“
Hingegen forderte er das Ausschöpfen aller Rechtsmittel, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Als Beispiel nannte Nemeth den Bezirk Neusiedl am See, wo im Vorjahr mehr als eine Million Euro an Strafen ausgestellt wurde, allerdings wurden davon gerade einmal 2.000 Euro bezahlt.
„Stimmung ist nicht die beste“
LH Hans Niessl räumte in seiner Gastrede ein, dass es Probleme in der Wirtschaft gibt und die Stimmung nicht die beste sei. Er lobte aber auch die gute Zusammenarbeit im Land. „Das Burgenland ist zu klein, um gegeneinander zu arbeiten“, so Niessl.
Bürokratieabbau
Der Landeshauptmann verwies dabei auf Maßnahmen wie den Handwerkerbonus, die Aktion „Burgenländisch Bauen“ oder Vergaben nach dem Bestbieterprinzip. Aufholbedarf ortet Niessl in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie beim Abbau bürokratischer Hürden. Als Beispiel nannte er den geplanten Bau der S7, der seit 13 Jahren durch diverse Einsprüche verzögert wurde. Niessl: „Warum kann es nicht sein, dass ein Bauprojekt in fünf Jahren entscheidungsreif ist?“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.