Junge Kärntner sind mit ihrem Leben zufrieden
Studie zeigt Zufriedenheit der Jungen in Kärnten. Geld ist eher zweitrangig, der Job allerdings wichtig.
KÄRNTEN. Die Glücksforschung ist derzeit wieder modern, beurteilt der Kärntner Volkswirt und Uni-Professor Robert Klinglmair. "Lange hat man Wohlstand mit Wohlbefinden gleichgesetzt", erklärt er. "Seit einiger Zeit ist die subjektive Lebenszufriedenheit wieder im Fokus."
So auch in Kärnten. Klinglmair befragte 1.454 Kärntner im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Das Ergebnis gleich vorweg: Es kann sich sehen lassen. Auf einer Skala von Null bis zehn liegen die jungen Kärntner im Durchschnitt bei 7,5 Punkten.
Zum Vergleich: Ähnliche Studien für die Gesamtbevölkerung brachten EU-weit einen Wert von 7,1 und in Österreich von 7,8. Vergleichbar sind die Zahlen kaum, wurden hierzulande nur junge Menschen befragt.
Die Arbeit ist jungen Kärntnern wichtig
Bei der Befragung wird folgende Frage gestellt: "Alles in allem: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben?" Als einen der Hauptfaktoren identifiziert Klinglmair den Status am Arbeitsmarkt. "Das Einkommen hat einen Einfluss", erklärt er. "Der ist allerdings nicht so stark, wie man landläufig annehmen würde." Entscheidender seien weiche Faktoren – von Betriebsklima über Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis hin zur persönlichen Karriere.
Ebenfalls wichtiger Faktor für Kärntens Jugend ist die Gesundheit. Wer sich gesünder fühlt, weist in der Studie einen höheren Wert auf (7,9 Punkte).
Ähnliches gilt für die "soziale Verbundenheit" der Befragten aus Kärnten. "Der Freundeskreis spielt für Junge eine große Rolle", formuliert es Klinglmair. "Wer Menschen in seiner Nähe hat, die er um Rat und Unterstützung fragen kann, hat deutlich höhere Werte als andere."
Wichtig für Kärntens Jugend ist auch die "soziale Teilhabe". "Wer gefährdet ist, ausgegrenzt zu sein, ist weniger zufrieden", sagt Klinglmair. Dabei gehe es um die Möglichkeit, bei Aktivitäten dabei zu sein und am sozialen Leben teilzunehmen.
Klingmair wünscht sich, dass politische Maßnahmen auch nach der Lebenszufriedenheit ausgerichtet werden. Allerdings: "Jeder kann etwas tun", sagt er. Arbeitgeber können für Betriebsklima und Vereinbarkeit sorgen, jeder Einzelne für seine Gesundheit.
Zufriedenheit der Jungen in Kärnten
Für die Studie wurden 1.454 Kärntner zwischen 15 und 24 Jahren nach ihrer Lebenszufriedenheit gefragt.
Insgesamt ergibt die Befragung einen Wert von 7,5 von 10 möglichen Punkten.
Das Ergebnis wird von mehreren zusammenhängenden Faktoren beeinflusst – Arbeit, Bildung, Freunde, Gesundheit.
Ergebnisse im Detail:
>> Personen mit Job kommen auf 7,3 Punkte – ohne sind es nur 6,1.
>> Bildungsferne Jugendliche – also jene mit maximal Pflichtschulabschluss, erreichen 5,8 Punkte, alle anderen 7,5.
>> Wer armutsgefährdet ist oder eine eingeschränkte soziale Teilhabe aufweist, erreicht einen Wert von 7 Punkten. Wem dies nicht droht, der kommt auf 7,7 Punkte.
>> Wer auf Freunde zählen kann, erreicht 7,5 Punkte, wer nicht, kommt lediglich auf 6,3 Punkte.
>> Wer seinen Gesundheitszustand als gut einschätzt, erreicht 7,9 Punkte. Bei schlechter Gesundheit liegt der Wert bei 7,1.
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