Kärntner Polizei startet Aktion in den Bezirken

KÄRNTEN. Jedes Jahr veröffentlicht die Polizei die Kriminalstatistik. Sie spricht eine klare Sprache. Im Jahr 2006 wurden fast 590.000 Delikte angezeigt, 2016 waren es um rund 70.000 Delikte weniger.
Die Zahlen sind also ein objektiver Beleg dafür, dass die Polizei ausgezeichnete Ergebnisse in ihrer Arbeit liefert. Doch: "Der Statistik glaubt kaum jemand", weiß Wolfgang Rauchegger, stellvertretender Polzeidirektor in Kärnten. "Immer wieder ist sogar von Manipulation und Beschönigen die Rede", so Rauchegger.

Sicherheit als große Sorge

Trotz dieser positiven Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung scheint das persönliche Sicherheitsgefühl der Menschen in unserem Land zu sinken. "Das Thema Sicherheit beschäftigt viele Menschen in Österreich", berichtet Rauchegger weiter. "Die Sorge um die Sicherheit steht scheinbar auf Platz eins unserer Zukunftssorgen." Eine Reduktion des Sicherheitsgefühls beeinträchtigt das Allgemeinempfinden.

Kärntner Bürger machen mit

Deshalb hat der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit ein Modell zur Bürgerbeteiligung ins Leben gerufen. In Kärnten ist Rauchegger der Verantwortliche der Initiative "GEMEINSAM.SICHER". "Das Modell zeigt, dass es auch weitere Verantwortungsträger zur Sicherheit gibt", erklärt er. Andererseits gibt es interessierten und besorgten Bürgern die Möglichkeit, aktiv an der Sicherheit mitzuwirken.
"GEMEINSAM.SICHER" soll helfen, das Sicherheitsgefühl der Menschen in Kärnten zu stärken. Gelingen soll das durch die Schaffung von Netzwerkstrukturen im Land, in den Bezirken und Gemeinden.

Austausch und Dialog

"Ziel ist es, Dialog und Austausch zwischen der Bevölkerung und der Exekutive zu erreichen", erklärt Rauchegger. Konkret soll auf jeder Polizeiinspektion ein Ansprechpartner, ein Sicherheitsbeauftragter, für die Bevölkerung eingesetzt werden. "Seine Aufgabe ist es, sich der sicherheitsrelevanten Angelegenheiten im Ort anzunehmen", so Rauchegger. Gemeinsam mit Sicherheitspartnern und einem Sicherheitsgemeinderat sollen Lösungen für Probleme gefunden und initiiert werden. Dabei geht es auch um Dinge, die nicht nur die Polizei allein betreffen.
Bei "GEMEINSAM.SICHER" kann jeder mitwirken, der ein Sicherheitsproblem erkannt hat oder auch nur Interesse daran hat, an Lösungen mitzuarbeiten.
Etwas stellt Rauchegger klar: "Das soll keine Plattform für Querulanten und Vernaderer sein." Bürger sollen sich konstruktiv an der Initiative beteiligen.