WK-Präsident Jürgen Mandl: "Der Weg ist noch weit, die Ansätze aber gut!"

Der Kärntner WK-Präsident Jürgen Mandl: "So wurden in den Bezirkshauptmannschaften Verfahrenskoordinatoren installiert."
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. Investitionszuwachsprämie, Investitionsplattform, Förderprogramme und Bürokratie-Abbau. WK-Präsident Jürgen Mandl nennt dies "Kärntner Wirtschaftsoffensive". Das Interview:

WOCHE: Kärnten will das unternehmerfreundlichste Land werden. Wie weit sind wir?

MANDL: Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Es fehlt in der Regierung, Gesetzgebung und nach wie vor der unternehmerfreundliche Mind-Set, das Verständnis, dass Arbeitsplätze, Einkommen und Wohlstand direkt mit unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen zusammenhängen. Allerdings gibt es gute Ansätze: Gemeinsam mit Landeshauptmann Kaiser haben wir eine Projektgruppe eingesetzt und erste Vorschläge präsentiert.

Welche Maßnahmen fehlen noch dafür?
Wenig tut sich bisher bei der Durchforstung der landesrechtlichen Regelungen auf bürokratische Hemmnisse und Verbesserungsvorschläge – hier schlägt das Pendel nach wie vor eher auf die Bürokratieseite, wenn wir uns die aktuelle Novelle zum Naturschutzgesetz ansehen.

Was wäre das Wichtigste?
Deutliche Verfahrenserleichterungen und -beschleunigungen erwarten sich die Betriebe von den neuen Allroundsachverständigen in den Bezirkshauptmannschaften. Hier sollte rasch der Pilotversuch in der BH Wolfsberg starten und ein Ausbildungskonzept für die neuen Allroundsachverständigen erarbeitet werden. Diese Allroundsachverständigen könnten dann etwa ein Drittel der einfachen gewerblichen Betriebsanlagenverfahren im Alleingang abwickeln und den Unfug abstellen, dass zu jeder Verhandlung eine Armada an Beamten und Experten zusammenkommt.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Auf unserer Investitionsplattform finden junge Geschäftsideen und potenzielle Investoren zueinander. Um Kärntens Betriebe unterstützen zu können, habe ich Vizekanzler Mitterlehner überzeugen können, eine Investitionszuwachsprämie von 3,5 Millionen Euro aufzulegen, die ab September vergeben wird. Schon jetzt kann ich aufgrund der Rückmeldungen sagen: Bedarf und Interesse sind sehr groß. Dazu kommt die Fortsetzung der Exportoffensive, für die Wirtschaftslandesrat Benger und die Wirtschaftskammer 700.000 Euro bereitstellen. Ich bin überzeugt, dass die Wirtschaftsoffensive zum richtigen Zeitpunkt kommt: Die Erwartungen zum Wirtschaftsklima liegen zum ersten Mal seit 2010 im positiven Bereich.

Sie verhandeln mit dem KWF über neue Förderprogramme. Wie sollen sie aussehen?
Wir arbeiten an einer Unterstützung der Betriebe, um die Herausforderung der Digitalisierung zu bewältigen. Auch ein Förderprogramm für Unternehmen, die ihre Investitionen mit Eigenmitteln statt mit Fremdkapital finanzieren, halten wir für sinnvoll. Beide Vorschläge wurden vom KWF aufgenommen und in der letzten Kuratoriumssitzung beschlossen. Nach dem notwendigen Beschluss in der Landesregierung werden wir unsere Mitgliedsbetriebe hinweisen.

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