Nach Pflegeregress-Aus: 356 Gemeinden in Niederösterreich fordern Bund zur Zahlung auf

2018 wurden bereits 890 Neuanträge für einen Pflegeplatz verzeichnet, was ein Plus von 310 im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr bedeutet. Die Warteliste auf einen Pflegeplatz sei von 197 auf 230 angestiegen.
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  • 2018 wurden bereits 890 Neuanträge für einen Pflegeplatz verzeichnet, was ein Plus von 310 im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr bedeutet. Die Warteliste auf einen Pflegeplatz sei von 197 auf 230 angestiegen.
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Nach der Abschaffung des Pflegeregress auf Bundesebene, auch für stationär untergebrachte Personen, entstehen laut Soziallandesrätin Schwarz mehr als 50 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten.

Da man die zukünftige Nachfrage im Land noch nicht abschätzen kann, rechnet man laut Schwarz mit Mehrkosten von rund 300 bis 500 Millionen Euro in den nächsten Jahren.

Mehr Geld: Parteiübergreifende Forderung an Bund

Der Bund habe österreichweit allerdings nur rund 100 Millionen Euro an Unterstützung zugesagt, daher erhöhe das Land Niederösterreich nun den Druck auf die Bundesregierung zur Regelung der Finanzierung der Mehrkosten, die das Land ebenso wie einzelne Gemeinden betreffen.

"Der Bund muss nicht nur die Mehrkosten abgelten die heute entstehen, sondern auch die Mehrkosten von morgen und übermorgen", begründet Bernhard Ebner daher die Unterstützung des Landes für eine parteiübergreifende Forderung von 356 Gemeinden in Niederösterreich, dass der Bund für diese Mehrkosten aufkommen muss.

230 Personen warten auf einen Pflegeplatz

Ohne die langfristige gesicherte Finanzierung durch den Bund, könne das Pflegesystem und der steigende Pflegebedarf nicht langfristig gewährleistet sein, so Schwarz. "Die Finanzierungsdebatte muss auch mit der Forderung nach österreichweit harmonisierten Standards verbunden werden und gesamtheitlich für Österreich diskutiert werden", ergänzt die Soziallandesrätin.

2018 wurden bereits 890 Neuanträge für einen Pflegeplatz verzeichnet, was ein Plus von 310 im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr bedeutet. Die Warteliste auf einen Pflegeplatz sei von 197 auf 230 angestiegen. Laut Prognosen dürften diese Zahlen weiter steigen, da in den kommenden vierzig Jahren mit einer Versechsfachung der Über-95-jährigen gerechnet wird.

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