So wollen Niederösterreichs Parteien die Arbeitslosigkeit bekämpfen

Blau-gelbes Job-Wunder: In Niederösterreich gab es im Dezember 2017 um 5.233 Arbeitslose weniger als im Jahr davor. | Foto: Petra Spiola/AMS
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Die Angst um den Arbeitsplatz ist laut Umfragen eine der größten Sorgen der Niederösterreicher. Zum Glück zeigen die Wirtschaftsdaten zuletzt steil nach oben. Laut AMS gab es Ende Dezember 65.987 Arbeitslose in Niederösterreich. Das sind 5.233 Personen ( Minus 7,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die offenen Stellen um 49,9 Prozent auf 8.049.

AMS-Chef Karl Fakler: "Die Zahl der Beschäftigten wird in Niederösterreich 2017 erstmals die magische 600.000er Marke mit im Durchschnitt etwa 607.000 Beschäftigten deutlich überschreiten. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 10.000 Personen."

Trotzdem bleibt jeder Arbeitslose einer zuviel. Die Bezirksblätter befragten deswegen die Parteien zu ihren Konzepten zur Wirtschaftsförderung und somit im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.

Mikl-Leitner: Gerechtigkeit statt Bevormundung

Die Landeshauptfrau sieht es als Ziel der Landesregierung, Arbeit im Land zu schaffen.

"Was für die Menschen das größte Anliegen ist, muss auch für uns in der Politik die wichtigste Aufgabe sein. Daher ist es unser Ziel, im Wandel der Technik und der Zeit, Arbeit im Land zu schaffen, zu halten und für die Menschen zu sichern. Darüber hinaus wollen wir den Wirtschaftsstandort stärken und die Betriebe unterstützen, indem wir Bürokratie und Bevormundung abbauen, und mehr Gerechtigkeit und Hausverstand einziehen lassen."

Schnabl fordert Breitband und neue "Aktion 20.000"

Für die SPÖ um Spitzenkandidat Franz Schnabl ist die Digitalisierung eine Chance, neue Arbeitsplätze im ländliche Raum zu schaffen.

"KMU, EPU und Facharbeiter sind das Rückgrat der Wirtschaft. Die Politik muss die besten Rahmenbedingungen bereitstellen. Digitalisierung ist eine Chance, neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen, deswegen braucht es Breitbandinternet für alle jetzt und nicht erst 2030. Wichtig wäre die Fortführung der Aktion 20.000 – trotz guter Konjunktur ist es für Arbeitslose über 50 Jahre schwer, Jobs zu finden. Für den Zentralraum fordern wir eine Voll-Universität in St. Pölten und Investitionen in Ganztagsschulen und attraktive Kinderbetreuung."

FPÖ: Gegen Ostöffnung des Arbeitsmarktes

Udo Landbauer, FPÖ, kritisiert die wirtschaftsfeindlichen Gesetze der niederösterreichischen Volkspartei.

"Die Arbeitslosigkeit schnellte in den vergangenen Jahren von einem Rekord zum nächsten, Reallöhne sanken, der Alltag ist für viele Familien nicht mehr leistbar. Die Ostöffnung des Arbeitsmarktes hat in Niederösterreich zu einem massiven Verdrängungswettbewerb geführt. Gleichzeitig schikaniert die ÖVP die Wirtschaft mit überbordender Bürokratie und wirtschaftsfeindlichen Gesetzen. Es braucht daher die FPÖ als neue Kraft zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Ankurbelung der Wirtschaft."

Krismer will Kinder aufs Computerzeitalter vorbereiten

Helga Krismer von den Grünen will mit Kreativität und sozialer Kompetenz Kinder auf die wachsende Digitalisierung vorbereiten.

"Die Schlüssel für gute Jobs und innovative Betriebe sind eine gute Infrastruktur – insbesondere Breitband – und Bildung. Kinder müssen heute auf die Welt mit Roboter und noch mehr Computeranwendungen vorbereitet werden. Dabei brauchen sie vor allem Kreativität und soziale Kompetenz. Denn das werden Maschinen nie übernehmen! Auch die Weiterbildung darf nicht aufhören. Erwachsenenbildung muss stärker als Jobmotor agieren. Zu nutzen sind die wirtschaftlichen Stärken der Regionen."

NEOS wollen Bürokratie in die Schranken weisen

Die beste Bildung ist für Indra Collini, NEOS, die beste Möglichkeit, Niederösterreichs Bevölkerung auf den (Wieder-)Eintritt in den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

"Nur wenn der Unternehmergeist in Österreich wieder eine Heimat hat und die Bürokratie in die Schranken gewiesen wird, kann unser Land ein attraktiver Arbeits- und Wirtschaftsstandort für alle sein. Außerdem verdienen die Menschen zu wenig, kosten aber zu viel. Deswegen braucht es wesentlich geringere Lohnnebenkosten. Im Hinblick auf die Arbeitslosenzahlen müssen wir die Menschen bestmöglich auf den (Wieder-)Eintritt in den Arbeitsmarkt vorbereiten und Anreize schaffen. Die beste Antwort darauf ist die beste Bildung."

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