Start der Serie: Unser Niederösterreich blickt über die Grenzen

Die Tschechoslowakei und Österreich beseitigen den Stacheldraht. Im Bild Außenminister Alois Mock und LH Siegfried Ludwig. | Foto: NLK/Schleich
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NÖ. Es war eine andere Welt, damals im Jahr 1989. Und auch unser Niederösterreich war anders: Feldwege statt Nordautobahn, Gemeindekrankenhäuser statt Landesklinikenholding, Ackerbau statt Hochtechnologie-Forschung und Überflutungen statt 500 umgesetzten Hochwasserschutzbauten. Wir wollen Sie zehn Wochen lang auf eine Reise mitnehmen. Eine Reise, die uns vom Fall des Eisernen Vorhangs bis ins Jahr 2017 führt. Eine Reise, die für unser Niederösterreich in eine ganz bestimmte Richtung geht: nach oben.

Und plötzlich ist alles anders

Als in jenen Wochen des politischen Herbstes 1989 alles seinen gewohnten Gang zu gehen schien, war es als Einziger der Journalist Hubert Wachter, der in den NÖN vorausblickend an die Politik des Landes die Mahnung richtete: „Europa kommt!“ Da täte sich was in der Nachbarschaft! Wäre Niederösterreich wirklich darauf vorbereitet? Im November war es soweit: Kremlchef Michail Gorbatschow war zum Liquidator des kommunistischen Sowjetimperiums geworden. Die Länder des Ostblocks – wie man damals sagte – streiften ihre Fesseln ab, der Eiserne Vorhang wurde durchtrennt. Das Bundesland, fast ein halbes Jahrhundert am Ende der freien westlichen Welt, mit dem Rücken zur Wand, musste sich neu erfinden.

Die anfängliche Euphorie mit Walzer- und Polkatanz auf dem Marchsteg zwischen Angern an der March und Záhorská Ves und Verkäufen von Elektrogeräten, witzigerweise vornehmlich Fritter, direkt von Lastwägen heimischer Händler herunter, wich bald Ernüchterung und Ängsten. „Wenn's ihn nur schon wieder gäb’, den Eisernen“, war viel und oft zu hören. Auf diese zunehmenden Ängste reagierte die Landespolitik mit einer politischen Devise: Nach dem Abbau der Grenzen müssten nun auch die Grenzen im Kopf fallen. Und mit vielfältigen Aktionen unter dem Generalslogan: „Fitnessprogramm“. Herausragend dabei: „Fit im Kopf“.

Drei große Veränderungen

Jede der drei fundamentalen Umwälzungen (der Fall des „Eisernen“, der Beitritt zur EU, die EU-Osterweiterung) brachten entscheidenden Wandel des Standings Niederösterreichs im internationalen Zusammenhang und damit neue Impulse in die „Landesaußenpolitik“. Diese hatte mit der Initiative „ARGE Donauländer“ schon unter Landeshauptmann Siegfried Ludwig einen noch bescheidenen aber richtungsweisenden Ansatz. Die Gründung 1990 einer eigenen Stabstelle „Europareferat“ beim Amt der Landesregierung ist die Basis aller diesbezüglicher Aktivität, als Koordinierungsstelle für Außenbeziehungen des Landes. Weitere wichtige Schritte waren der Beitritt zur „Versammlung der Regionen Europas“. Die Gründung des NÖ Verbindungsbüros zur Vertretung der Interessen in der EU; Mitgliedschaft beim „Ausschuss der Regionen Europas“, die Initiative zu einer „EU-Donauraumstrategie“; regelmäßig adaptierte Arbeitsprogramme mit Tschechien und der Slowakei zu Sachthemen wie Katastrophen, Verkehr usw.

Ja, und als ganz besonderes Highlight: das jährliche „Europa-Forum-Wachau“ auf dem Göttweiger Berg – eine Begegnung wichtiger europäischer Player zum Nachdenken und Diskutieren über aktuelle europäische Entwicklungen und Trends und zum Netzwerken und „Brückenschlagen“. So reichten sich auf Göttweig 2013 Ivica Dacic und Hashim Thaci, die Regierungschefs Serbiens und des Kosovos, die Hände. Auch eine – und sogar sehr schöne – Funktion der niederösterreichischen Landesaußenpolitik.

Und genau dieser Schwung lässt sich in allen Aspekten im Leben der Niederösterreicher beobachten: Vom Gesundheitswesen über den öffentlichen Verkehr bis hin zur Forschung. Jede Woche ein Thema, jede Woche ein Überblick über den Fortschritt seit 1989.

NÖ Meilensteine

1989: Eiserner Vorhang fällt
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion fallen die Fesseln der Unfreiheit des damals sogenannten „Ostblocks“.

1995: Ausschuss der Regionen
Mit dem EU-Beitritt wird NÖ Mitglied des Ausschusses der Regionen Europas, eines beratenden Organs regionaler und kommunaler Gebietskörperschaften Europas.

2011: „St. Pöltner Erklärung“
Erfolg für Erwin Prölls Lobbying-Initiative: Vertreter von 208 europäischen Regionen unterzeichnen bei einem Treffen die „St. Pöltner Erklärung“. Mit ihr wird Brüssel aufgefordert, bei allen Entscheidungen die Anliegen der Regionen und Städte zuvorderst zu achten.

2016: Innovativste Region
Gemeinsam mit Patras (Griechenland) und Estremadura (Spanien) erhält NÖ den Preis „Europäische Unternehmerregion 2017“.

Mehr dazu:Johanna Mikl-Leitner im Interview über das "beste Niederösterreich, das es je gab" Übersicht aller Themenartikel:Niederöstereich – der Weg nach oben

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