Sonnleitner gewinnt den Thriller von Dobersberg - Julian Wagner ist Champion!

Franz Sonnleitner im Evo IX | Foto: Harald Illmer
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Eine den ganzen Tag schon spannende, elektrisierende und unterstützt von einem traumhaften Herbstsonnentag von zahlreichen Rallyefans besuchte Herbst-Rallye gipfelte in einem Finish, wie man es heutzutage nur noch selten im Rallyesport erlebt: Vor der letzten Sonderprüfung lagen die ersten drei Piloten innerhalb von 5,7 Sekunden – und: Zu diesem Zeitpunkt lag kein einziger S2000-Pilot in den Top 3. Konkret lag Martin Fischerlehner im Mitsubishi Lancer Evo V in Führung, während Franz Sonnleitner im Evo IX sowie Christian Schuberth-Mrlik in seinem Subaru Impreza WRX STI zeitgleich mit nur 5,7 Sekunden Rückstand die Plätze dahinter belegten.

Dramatik auf der letzten Prüfung

Die letzte Prüfung wurde bei Dunkelheit absolviert - der Zielraum der 14,48 Kilometer langen SP „Lexnitz-Hohenwarth“ war regelrecht aufgeheizt, als Christian Schuberth-Mrlik eintraf. Doch der bereits fixierte Champion der Austrian Rallye Trophy, der im ersten Durchlauf der SP die Bestzeit markieren konnte, zeigte sich überraschend zerknirscht: „Ich habe im Wald in einer Linkskurve den Bremspunkt zu spät gesehen und musste reversieren.“

Der Waldviertler wusste noch nicht, ob dieser Fehler den Sieg kosten wird. Denn zunächst wartete man vergeblich auf den führenden Martin Fischerlehner: Der frühere Radrennfahrer setzte offenbar alles auf eine Karte – und verlor. Das Wichtigste ist jedoch, dass Pilot und Copilot bei dem Abflug unverletzt blieben…

„Mr. Lik“ verpasst den Sieg um 2,6 Sekunden

Erst als Franz Sonnleitner über die Ziellinie fuhr, wurde klar, dass „Mr. Lik“ ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag den im Vorfeld lässig angesagten Sieg „vergeigt“ hat. Letztendlich fehlten nur läppische 2,6 Sekunden – später konnte sich Christian Schuberth-Mrlik auch über den zweiten Platz freuen. Und: Sein Copilot Leopold Welsersheimb konnte somit auch in der Beifahrerwertung der ART den Gesamtsieg erringen. „Ich freue mich sehr für Poldi – für Tobias (Unterweger), der ebenfalls bereits an meiner Seite fuhr, tut es mir leid, dass er nach dem Abflug mit Fischerlehner den Titel verpasst hat“, zeigte sich Schuberth-Mrlik gewohntermaßen fair.

„Mr. Leiben“ überrascht sich selbst

Richtiggehend verdutzt zeigte sich Franz Sonnleitner nach seinem weiteren „Heimsieg“ bei einer Herbst-Rallye, die vom früheren Austragungsort Leiben jedoch weit entfernt stattfand. Sonnleitner, der sich kurzfristig für ein Comeback und den Start, gemeinsam mit Daniel Föissner entschieden hatte, gab zu Protokoll: „Dass wir hier den Sieg einfahren – damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Am Ende waren die letzten beiden Prüfungen entscheidend: Wir haben in punkto Reifen eine Mut-Entscheidung getroffen – die härtere Mischung hätte genauso gut auch die falsche Wahl sein können. Die Rechnung ist aufgegangen und ich freue mich riesig – ich denke jedoch, wenn mein Teamkollege Gerald Rigler weniger Probleme gehabt hätte, dann wäre er nicht zu schlagen gewesen.“

Mit dem deutschen Skoda-Piloten Maximillian Koch schaffte es am Ende doch noch ein S2000-Pilot auf das Podium, welches Gerald Rigler, der mit diversen Problemen zu kämpfen hatte, letztendlich um 6,3 Sekunden verpasste. Weitere 3,6 Sekunden dahinter belegten Simon Wagner und Elke Aigner im Mitsubishi Lancer Evo VII Platz fünf, gefolgt von Max Zellhofer, der den Start im Ford Fiesta S2000 von Beginn an als Testfahrt deklariert hatte.

ARC-Titel: Nach Fischer-Ausschluss schafft Julian Wagner die Sensation

Im ungarisch-österreichischen Duell um den Gesamttitel der Austrian Rallye Challenge kam es zu einem nicht minder dramatischen Ende: Der Ungar David Fischer konnte in seinem stärkeren Subaru Impreza CG8 als Gesamt-Achter hinter Roman Mühlberger wie erwartet die Nase vor seinem Verfolger Julian Wagner halten. Allerdings unterlief Fischer ein schwerer Fehler, wie er selbst offen zugab. Am Ende mussten ihn die Sportkommissare wegen „Verlassen der Strecke“ ausschließen – so kam Julian Wagner, der die Rallye hinter Manuel Feuchtner und dem deutlich schnellsten 2wd-Piloten Michael Kogler auf Gesamtrang zehn beenden konnte, überraschend zu Meisterehren.

„Ich kann es gar nicht glauben“, jubelte der 20-jährige Bruder von Simon Wagner, als er erfuhr, dass er der neue Champion der Austrian Rallye Challenge ist. Unglaublich: Nachdem Simon Wagner sich schon 2013 zum ARC-Meister kürte, setzt nun sein Bruder nach – und das mit einer geradezu sensationellen Ankunftsrate von 100 Prozent – man darf dabei nicht vergessen, dass der Ford Racing Rookie 2014 heuer seine allererste Rallyesaison absolviert. Die Wagner-Brüder kann man getrost als große Hoffnung für Österreichs Rallye-Zukunft bezeichnen.

Göttlicher siegt im HRP

Im Historischen Rallyepokal setzte sich am Ende wieder KurtGöttlicher durch, auch wenn er nach der Zerstörung seines Ford Sierra Cosworth in Liezen mit einer schwächeren Serienvariante dieses Autos klarkommen musste.

Von den 67 gestarteten Teams schafften es am Ende 55 ins Ziel – das dramatische Saisonfinale der Austrian Rallye Challenge wird wohl noch lange ein Gesprächsthema bleiben – Fans und Aktive waren sich einig: Wenn der Rallyesport solchermaßen elektrisierende Events liefert, braucht er sich um die Zukunft ganz sicher keine Sorgen zu machen….

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