Neue Ausbildungschance in Niederösterreichs Landesjugendheimen
Seit September 2015 bekommen 80 Jugendliche Chance an zwei Standorten Lehrausbildung zu durchlaufen
In neun Landesjugendheimen und 48 privaten Vertragseinrichtungen sind derzeit 975 Kinder und Jugendliche untergebracht. Zusätzlich befinden sich 740 Kinder und Jugendliche in Betreuung von Pflegeeltern. Dafür stehen Mittel in der Höhe von 65,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Überbetriebliche Leherwerkstätten in Landesjugendheimen
An den beiden Heim-Standorten Hollabrunn und Korneuburg könne nun ein Lehrberuf erlernt werden. „Nach dem Auslaufen der ‚Berufsvorbereitungskurse‘ Mitte 2015 freut es mich besonders mit dem neuen System nicht nur vorbereitend wirken zu können, sondern mit der Aussicht auf einen Lehrabschluss. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Land NÖ, AMS und BFI konnte diese überbetriebliche Lehrausbildung an zwei Standorten mit 80 Ausbildungsplätzen institutionalisiert werden. Dies ermöglicht den Jugendlichen aus dem Heim direkt ins Leben – mit erlerntem Beruf – einzusteigen“, so Landesrat Maurice Androsch.
MalerIn, GärtnerIn, FloristIn, InstallateurIn, SpenglerIn und TischlerIn seien nur einige der angebotenen Lehrberufe an den beiden Landesjugendheim-Standorten. Vorrangiges Ziel der überbetrieblichen Ausbildung sei es, Jugendlichen, die nach Erfüllung der Schulpflicht auf dem ersten Lehrstellenmarkt keine Chance bekommen haben, eine Berufsausbildung zu ermöglichen, die mit einem Lehrabschluss endet.
Fast ein Drittel wird überbetrieblich ausgebildet
Im letzten Jahr wurden laut Wirtschaftskammer NÖ insgesamt 4.990 neue Lehrverträge für das erste Lehrjahr abgeschlossen. Allein 1.688 neue Lehrverträge des Jahres 2015 entfallen auf Ausbildungen im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrausbildung. „Fast jeder dritte Lehrvertrag kommt über Förderungen der öffentlichen Hand zustande“, erläutert der Geschäftsführer des AMS NÖ, Karl Fakler. Die Kosten von überbetrieblichen Lehrwerkstätten und Lehrgängen belaufen sich 2015/16 auf in Summe 42,2 Millionen Euro. 39,85 Millionen, davon werden vom AMS getragen. Die beiden Lehrwerkstätten in den Landesjugendheimen werden etwa mit 1,9 Millionen Euro gefördert. Fakler weiter: „Diese Tatsache beweist, dass dem AMS die Förderung von Projekten, die speziell Jugendlichen helfen einen leichteren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden und eine Ausbildung abzuschließen, besonders am Herzen liegt.“
Ergibt sich die Gelegenheit eines Jugendlichen, während der Ausbildung in eine betriebliche Ausbildung zu wechseln, sei dies unter voller Anrechnung der bereits absolvierten Ausbildungszeit jederzeit möglich.
Christian Farthofer, Vorstandsvorsitzender des BFI NÖ ergänzt sichtlich stolz: „Mit rund 1800 Jugendlichen in ÜBA´s in ganz Niederösterreich sind sie ein nicht mehr wegzudenkender Faktor in der Berufsausbildung in Niederösterreich geworden. Das BFI Niederösterreich bietet dabei höchste Qualität, dass es zwei von drei Jugendlichen gelingt während der ersten sechs Monate der Ausbildung in ein reguläres Lehrverhältnis überzutreten.“
Die drei Proponenten unterstreichen abschließend die Wichtigkeit solcher Projekte und untermauern die Fortführung der positiven Zusammenarbeit im Sinne der Arbeitssuchenden und der Wirtschaft, die stets Fach-Personal brauche: „Ausbildung und Fachkenntnisse sind der Schlüssel zum Erfolg am Arbeitsmarkt – wir möchten dazu beitragen, dass kein Jugendlicher perspektivenlos zurückbleibt.“
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