Mini Med: Wenn die Füße kribbeln und brennen

Moderatorin Christine Radmayr (l.) mit Neurologin Ioana-Cristina Ciovica-Oel vom Neuromed Campus der Kepler Uni-Klinik. | Foto: BRS/Till
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OÖ. Die Polyneuropathie ist „eine Krankheit mit vielen Gesichtern“ meinte Mini Med-Moderatorin Christine Radmayr in der Einführung zum Vortrag von Ioana-Cristina Ciovica-Oel, Neurologin am Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums, zur weit verbreiteten Nervenerkrankung. Eine Tatsache, die eine genaue Diagnose durch einen Facharzt verlangt. Aufpassen sollte man daher mit Informationen aus dem Internet, denn Betroffene würden dadurch oftmals zu sehr beunruhigt. Ernst nehmen solle man Symptome aber immer, denn die Polyneuropathie könne unbehandelt bis zum Organversagen führen, wie Ciovica-Oel warnt.

Kribbeln in den Füßen

Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, also außerhalb von Gehirn und Rückenmark, bei der mehrere Nerven betroffen sind. Durch eine Schädigung der sogenannten Myelinscheide – das ist gewissermaßen die Schutzhülle eines Nervenstrangs – funktioniert die Reizweiterleitung zum zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) nicht mehr richtig. Dadurch kann es zu sensiblen, motorischen oder vegetativen Störungen kommen – wie dem berühmten Kribbeln in Füßen. Eine übersteigerte Berührungsempfindlichkeit könne so weit gehen, dass Patienten es nicht mehr aushalten, sich zuzudecken oder Socken zu tragen, wie die Fachärztin aus ihren Erfahrungen berichtet. Motorische Probleme können etwa Lähmungen oder Zuckungen sein. Hautveränderungen, Probleme mit der Schweißabsonderung aber auch mit der Verdauung und der Sexualfunktion können sich aus Schäden an vegetativen Nervenfasern ergeben.

Unbedingt früh zum Arzt

Einer erhöhten Gefahr, an Polyneuropathie zu erkranken, sind Diabetiker ausgesetzt – etwa die Hälfte ist betroffen, wie Ciovica-Oel weiß. Die Ursachen können so vielfältig wie die Symptome sein und beispielsweise auch in langfristigem Nährstoffmangel oder Stoffwechselstörungen oder einer Vergiftung mit Schwermetallen liegen. In jedem Fall ist eine frühe Behandlung das A und O – so sei die Krankheit in vielen Fällen gut unter Kontrolle zu bekommen. Die richtigen Medikamente verschreibt der Facharzt. Besonders wichtig ist es, diese dann auch wie vorgeschrieben einzunehmen und Wirkungen und Nebenwirkungen kurzfristig mit dem Experten abzuklären. Aber, so Ciovica-Oel: „Eine Pille allein genügt nicht!“ Viele Symptome können durch Massagen oder Physiotherapien gelindert werden. Eine zusätzliche psychologische Betreuung hält die Neurologin übrigens für mindestens genauso wichtig.

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