WKO OÖ: „Können an diesem Tisch nicht mehr sitzen bleiben!“

Foto: youtube/AK OÖ
  • Foto: youtube/AK OÖ
  • hochgeladen von Ingo Till

„Für uns ist das Fass voll!“, so Doris Hummer angesichts des provokanten Rap-Videos der Arbeiterkammer Oberösterreich. Nach wiederholten „Tritten gegen das Schienbein“ der WKO OÖ wolle man „an diesem Tisch nicht mehr länger sitzenbleiben“, bemühte Hummer eine weitere Metapher – sie spielte auf andere in der Vergangenheit veröffentlichte Videos der AK OÖ an.

Kalliauers „Amoklauf“

Erhard Prugger, Leiter der Abteilung Sozial- und Rechtspolitik bei der WKO Oberösterreich, bezeichnet die Aktion gar als „Amoklauf des Herrn Präsidenten Kaliauer“. Eines ist eindeutig: Die WKO OÖ ist gelinde gesagt nicht gerade begeistert und will die Sozialpartnerschaft bis auf weiteres aussetzen. Gefordert wird eine öffentliche Entschuldigung seitens der AK OÖ und eine Rücknahme des Videos – soweit eine Rücknahme von Online-Inhalten überhaupt möglich ist, wie Hummer bemerkt. Ein klärendes Gespräch zwischen den Kammmer-Spitzen sei jedenfalls dringend notwendig.
Thematisiert wurde auch die in den Startlöchern stehende Plakatkampagne der SPÖ. „Birgit ist gegen Scheißjobs“, heißt es da unter anderem. Soetwas passe einfach nicht in unser Land, meinte Hummer.

Studien bescheinigen Zufriedenheit

Entgegengehalten wurden nationale und internationale Studien zur Arbeitnehmerzufriedenheit, wonach mehr als 90 Prozent der Arbeitnehmer zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz seien. Der „Global Workforce Happiness Index 2016" bescheinigt Österreich den weltweit sechsten Platz hinsichtlich der Arbeitsbedingungen.

UPDATE: Im österreichischen Werberat wird mit eindeutiger Mehrheit die Diskriminierung einer ganzen Berufsgruppe und die Herabwürdigung von Frauen im angesprochenen Video der AK OÖ festgestellt.

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer äußerte sich nun dazu:
„Dass es zwischen den Sozialpartner – auch durchaus harte – inhaltliche Diskussionen geben kann, liegt in der Natur der Sache. Aber die Grenze ist dort erreicht, wo es um Diffamierung einzelner Personen oder einer ganzen Berufsgruppe geht. Das hat jetzt auch der Österreichische Werberat mit seinem Urteil unterstrichen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Dass der Werbespot ab sofort gestoppt werden muss, sei eine richtige Entscheidung, so Stelzer, denn das Video versuche darüber hinaus, einen Keil zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu treiben.

Der Stopp des Videos betrifft freilich nur die Medienpartner des Werberats.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.