ÖVP-Landesrätin Christine Haberlander kritisiert Abschaffung des generellen Rauchverbots
OÖ. Ablehnend und kritisch äußerte sich die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) zu den Plänen, das komplette Rauchverbot in der Gastronomie nun doch nicht einzuführen. Auf das Ende des kompletten Rauchverbots hatten sich die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ auf Drängen der Freiheitlichen in dieser Woche geeinigt. Nachdem diese Einigung bekannt wurde, gab es unmittelbar starke Kritik von Lungenfachärzten, der Bundes-SPÖ und Gewerkschaftsvertretern. Nun stimmt auch eine Parteikollegin von Bundeskanzler-in-spe, Sebastian Kurz, in den Kanon der Kritiker ein.
"Gesundheitspolitischer Rückschritt"
"Aus gesundheitspolitischer Sicht ist die Rücknahme des generellen Rauchverbots in der Gastronomie ein völlig unbefriedigendes Ergebnis. Die Studienlagen sind bei diesem Thema ganz eindeutig, alle medizinischen Experten sprechen sich für ein Rauchverbot aus. Auch ich teile angesichts der Zahlen, wie über 10.000 durch das Rauchen verursachte Todesfälle und 4000 Lungenkrebs-Neudiagnosen in Österreich jährlich, sowie zahlreichen weiteren negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schwere Atemwegserkrankungen, diese Einschätzung und sehe in einem Abgehen vom bereits beschlossenen generellen Rauchverbot in der Gastronomie einen großen gesundheitspolitischen Rückschritt, "schreibt Haberlander in einer Aussendung.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Ennserin zuletzt als "heiße Kandidatin" für den Posten der Gesundheitsministerin gehandelt wurde. Diese deutliche Ablehnung der Aufweichung des Rauchverbots steht im krassen Gegensatz zum Gerücht, dass Haberlander nach Wien wechseln könnte.
In der Presseaussendung von LandesrätinHaberlander wird auch darauf verwiesen, dass es nur in zwei von 35 OECD-Staaten keinen Rückgang der Raucherquote gegeben habe – in Österreich und der Slowakei. "Wir haben deshalb gesundheitspolitisch noch einiges aufzuholen und müssen vermehrt auf Prävention und Aufklärung setzen und damit schon bei den Kindern beginnen. Rückschritte beim Raucherschutz können wir uns vor diesem Hintergrund nicht leisten“, so Haberlander.
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