Offener Brief der Oberösterreichischen Elternbildner an die Landesregierung
Die BezirksRundschau veröffentlicht anbei den offenen Brief der Elternbildner Oberösterreichs.
Offener Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ).
"Sie können und wollen sich nicht damit abfinden und eine starke Stimme für Oberösterreichs Familien aussenden! Eine Förderung der Elternbildung durch das Sozialressort ist wichtig, denn jedes Kind in unserem Land hat das Recht auf Begleitung, Schutz, Versorgung durch Erwachsene. Aber auch auf Förderung seiner Entwicklung, Beteiligung sowie auf eine gewaltfreie Erziehung (vgl. Kinderrechtekonvention). Elternbildung setzt genau hier an, und zwar präventiv, damit Kinder gewaltfrei und adäquat unterstützt aufwachsen. Elternbildung dient dem Wohle der gesamten Familie: der Kinder und ihrer Eltern. Familien orientieren sich neu, sind auch auf der Suche nach persönlichen und sinnvollen
Er- und Beziehungsstilen, stehen unter dem Druck, die hohen Erwartungen von Gesellschaft und Arbeitswelt, der eigenen Familienkultur und der Schulen zu erfüllen zu müssen. Dabei kann professionelle Unterstützung rasche Hilfe darstellen. Die Rückmeldung nach Seminaren ist oft sehr überwältigend. Die Möglichkeit sich zu vernetzen und begleitet voneinander zu lernen, ist den Oberösterreichischen Eltern sehr wichtig. In Zeiten der Karenz in der die Elternschaft beginnt, aber auch sonst sind Familien finanziell stark belastet. Nur ein gefördertes Angebot an Elternbildung können sich alle Eltern leisten!"
Die ElternbildnerInnen fordern daher:
• dass Elternbildung weiterhin für alle Eltern in Oberösterreich, unabhängig von ihrem Einkommen und ihrem Wohnort, zugänglich ist! Elternbildung braucht ein dichtes, regionales Netz – und sie muss finanziell leistbar sein!
• dass die rigiden Sparmaßnahmen nicht in dieser Form umgesetzt werden und insbesondere die Streichung der Förderung von Elternbildung zurückgenommen wird! Familien sollten ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft auch durch Budgets sichtbar erfahren! Ein Nichtziel von uns ist jedoch eine reine Verschiebung der Sparmaßnahmen innerhalb des Sozialressorts, denn Elternbildung sollte nicht auf Kosten anderer wichtiger Sozialmaßnahmen stattfinden. Daher kann dies nur bedeuten, dass das Sozialbudget als Ganzes nicht gekürzt wird.
• dass Elternbildung ein zentrales, sozial-politisches Anliegen ist und bleibt! Sie muss als öffentliches Bedürfnis geachtet werden – und darf daher nicht in das Private verschoben werden.
• dass Elternbildung überparteilich und überkonfessionell verhandelt werden! Sie betrifft alle Eltern in Oberösterreich, unabhängig ihrer politischen und religiösen Weltanschauung! Die Zuständigkeit sollte ressortübergreifend situiert werden!
• Wertschätzung für eine wertvolle Arbeit hinter der schon fast 20 Jahre Aufbau und Entwicklung liegt!
• Die sofortige Rücknahme der kurzfristigen Totalstreichung, um uns und unsere KollegInnen nicht in der Existenz zu bedrohen. Ein Monat vor Jahresbeginn werden fertig geplante und kalkulierte Maßnahmen abgesagt. Viele ElternbildnerInnen sind selbstständig und für sie ist das prekär!
Wir wollen auch darauf hinweisen, dass auch Eltern selber ihre Stimme dagegen erheben. Bereits über 3000 Menschen (!) haben diese Petition innerhalb von 2,5 Tagen unterzeichnet.
Mit freundlichen Grüßen,
Die ElternbildnerInnen Oberösterreichs.
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