Dürrre schwächt Wasserkraft
Die Pegelstände oberösterreichischer Flüsse und Seen sind vielerorts auf langjährigem Tiefststand. Aber was bedeutet das für die heimische Energieerzeugung, insbesondere für die Wasserkraftwerke?
OÖ. „Schmerzhafte Einbußen bei der sauberen Energieerzeugung“, sieht etwa Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG. So machten sich die geringen Niederschläge der ersten Jahreshälfte im Juli in den 44 Wasserkraftwerken der Energie AG in einer um rund 20 Prozent heruntergefahrenen Stromproduktion bemerkbar.
Weniger Wasser und zu warm
Noch auffälliger stellt sich die Situation bei den Ennskraftwerken dar: „Derzeit liegt die Erzeugung bei nur ca. 40 Prozent unserer Normalerzeugung“, so der technische Vorstandsdirektor der Ennskraftwerke AG, Gerhard Zettler, „außerdem kann es durch die hohe Flusswassertemperatur zu Problemen in den Kühlkreisläufen der Maschinen kommen.“
Traun nicht so stark betroffen
Bei den Wasserkraftwerken der Linz AG ist die Trockenheit nur wenig spürbar, wie das Versorgungsunternehmen meldet. Das begründet sich auch durch die Lage der drei hauseigenen Energielieferanten – wie etwa beim Kraftwerk Kleinmünchen an der Traun. Dort hätten sich hohe Schneemengen und Gewitterregen in den Bergen des Salzkammergutes positiv auf die Wasserführung ausgewirkt, wie Florian Rathner, Leiter der Energieerzeugung bei der Linz AG, erklärt. So bewege sich die Energieabgabe dort auch heuer im Normalbereich.
Mehr Stromverbrauch
„Wir sehen, dass an heißen Sommertagen der Stromverbrauch um rund fünf Prozent steigt“, sagt Energie AG-Generaldirektor Steinecker. Ursache dafür seien die verschiedenen Kühlsysteme, von Klimaanlagen bis hin zu Kühlschränken. Wenn dann noch die vielfach ersehnte Abkühlung während der Nachtstunden ausbleibt, könne es zu einem Mehrbedarf an elektrischer Energie von bis zu zehn Prozent kommen, so Steinecker.
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