Bergrettungsdienst: Negativrekord bei Bergunfällen

Der alpine Tourismus boomt. Für die Bergretter äußert sich das durch mehr Einsätze. | Foto: Arnold Burghardt
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ÖSTERREICH. Besonders alarmierend sei, dass Menschen vor allem bei relativ leichten Wanderungen auf gut gesicherten Wegen und Steigen zu Schaden kommen, so Franz Lindenberg, Präsident des Bundesverbands des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD). Laut Zahlen des ÖBRD sei dies bei über 45 Prozent der Bergungen und fast zwei Drittel der Todesopfer der Fall. Innerhalb von zehn Jahren stieg somit die Zahl der Einsätze um 30 Prozent. Die zunehmende Zahl der Einsätze erhöht aber auch die finanziellen Herausforderungen der Bergrettung, die auf Spenden, Mitgliedsbeiträge und Subventionen angewiesen ist. 12.500 freiwillige Bergretter stehen in 291 Ortsstellen rund um die Uhr zur Verfügung.

Ausbildung und Ausrüstung kosten Geld

Eine Ausbildung zum Bergretter dauere bis zu fünf Jahren und die Ausrüstung müsse laufend angepasst werden. "Beides kostet Geld", betont Lindenberg, der sich daher über jedes fördernde Mitglied, jeden Sponsor und jede Spende freut. "Kaum jemandem ist bewusst, dass die Ausrüstung großteils von den Bergrettern selbst finanziert wird", sagt Karl Stoss, Generaldirektor der Österreichischen Lotterien, die die Bergretter bereits seit zehn Jahren finanziell unterstützen. Auch die Ausbildung von Lawinenhunden, von denen 220 im Einsatz sind, koste Tausende Euros. Um die Zahl der Einsätze möglichst klein zu halten, setzt die Bergrettung auch auf Unfallprävention. Es folgen die vier wichtigsten Sicherheitstipps der Bergrettung.

1. Richtige Selbsteinschätzung

Besonders wichtig ist die Einschätzung der eigenen Kräfte und die der Kinder. Die Länge und der Schwierigkeitsgrad der Tour richten sich danach. Das Training findet vor und nicht während der Bergtour statt.

2. Tourenplanung gut vorbereiten

Für die geplante Tour sind im Vorfeld möglichst viele Informationen einzuholen, Wettervorhersage inklusive. Grundsätzlich soll man auf dem geplanten Weg bleiben. Angehörige, der Hüttenwirt oder Quartiergeber sollte wissen, welche Tour geplant ist und wann man spätestens zurück sein möchte.

3. Ausrüstung anpassen

Die Ausrüstung sollte der Jahreszeit, der Dauer und der Art der Tour entsprechen. Nicht fehlen dürfen Orientierungsmittel, Rucksackapotheke, Handy mit voll aufgeladenem Akku, Regenschutz und Taschenlampe. Unterkühlung ist auch im Sommer nicht zu unterschätzten.

4.Verhalten im Notfall

Im Notfall ist der Notruf 140 zu wählen. Es ist Ruhe zu bewahren und das Unfallgeschehen, den Ort und die betroffenen Personen genau zu beschreiben. Der Verletzte sollte grundsätzlich nicht verlassen werden.

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