Seiler und Speer schlagen auf "Und weida?" auch ernstere Töne an

Christopher Seiler und Bernhard Speer (v.l.) auf der Kaiserwiese, wo sie am 29. April 2017 eine große Show spielen. | Foto: Max Spitzauer
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  • Christopher Seiler und Bernhard Speer (v.l.) auf der Kaiserwiese, wo sie am 29. April 2017 eine große Show spielen.
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Ausverkaufte Konzerte, Vierfach-Platin: Wie fühlt sich das an?
CHRISTOPHER SEILER: Was im vergangenen Jahr passiert ist, muss natürlich noch sickern, keine Frage. Aber so bodenständig wie jetzt gerade habe ich uns noch nie erlebt und das ist auch gut so.

Wie äußert sich diese Bodenständigkeit?
Wir sind mitten in der Promo-Phase und verfolgen nebenbei auch noch andere Ideen. Morgens kommen wir ins Büro oder ins Studio und um 17 Uhr gehen wir nach Hause. Richtig bürgerlich, ganz untypisch.

Ihr habt mit "Und weida?" ein neues Album am Start. Welche Erwartungen habt ihr?
Wir freuen uns, wenn das Album gut aufgenommen und verstanden wird. Ich glaube, es ist ein sehr, sehr starkes Album geworden, stärker als das erste, aber auch eine Spur ernster. Musikalisch ist es jedenfalls hochwertiger. Mit dem ersten Album haben wir die Latte ziemlich hoch gelegt, was die Verkaufszahlen angeht. Das haben wir aber nicht als Maßstab genommen, weil so ein Erfolg passiert dir, oder er passiert dir nicht.

Habt ihr "Und weida?" bewusst ernster gestaltet, oder ist das beim Schreiben der Songs einfach passiert?
Es ist eher passiert. Man schreibt das, was man gerade fühlt. Bei "Und weida?" war es eben so, dass wir gerade ernster drauf waren. Wenn man oft den Kasperl spielt, wird der Drang nach dem Ernsten höher. Diese Ernsthaftigkeit trifft aber sicher nicht auf alle Songs zu.

Das Video zur ersten Single "I was made" vermittelt zum Beispiel nicht so den ernsten Eindruck.
Ja, dieses Lied und das Video sind die Ausnahme des Albums. Es ist zwar der erste Titel auf "Und weida?", der Rest klingt aber völlig anders. Wir haben das bewusst so gewählt, weil wir ja immer das machen, was sich niemand erwartet. Deswegen haben wir das Lied herausgebracht, auch wenn uns klar war, dass es keine Hit-Single ist.

Hat der Dreh Spaß gemacht?
Ja, auf jeden Fall! Bei dem Lied geht es auch eher um den Video-Aspekt, deswegen gibt es so ein elendslanges Intro. Das ist völlig untypisch für eine Single, aber uns war das egal. Darum heißt das Album auch "Und weida?". Wenn jemand sagt: "Ihr habt ja so viel Erfolgsdruck beim zweiten Album!", dann sagen wir "Und weida?" Das ist eine Anti-Haltung das ganze Album über und das hört man.

Es war ja schon immer euer Zugang, dass ihr einfach macht, was ihr wollt.
Schon, aber je größer die Aufmerksamkeit wird und der Gegenwind, den es auch manchmal gibt, desto höher kommt dann das Zynische bei uns heraus. Das ist wie bei kleinen Kindern, die bockig sind.

Am 29. April spielt ihr auf der Kaiserwiese im Prater. Was wird die Fans erwarten?
Wir haben ein buntes Programm, was die Vorgruppen betrifft. Die sind vom Stil her völlig durchgemischt. Es treten einige Überraschungsgäste auf, deren Namen ich natürlich noch nicht nennen darf, aber ich kann so viel sagen: Sie sind großartig! Es gibt ein großartiges Bühnenbild, einen Mix aus neuen und alten Liedern, ein paar Comedy-Einlagen und, und, und. Ich freue mich schon sehr!

Zurück zum Album: Gibt es Songs, in denen besonders viel Herzblut steckt?
Es gibt auf diesem Album sehr viele persönliche Nummern. "I kenn di vo wo" und "Foin" etwa. "I kenn di vo wo" ist auf Tour entstanden und das Lied ist autobiografisch. Uns ist auf dem Album eine wirklich gute Mischung gelungen: Man merkt, dass Seiler und Speer ned nur aus "Ham kummst" besteht.

Habt ihr denn manchmal das Gefühl, dass ihr auf "Ham kummst" reduziert werdet?
Das Gefühl ist da, aber unbegründet: Wenn wir wirklich nur "Ham kummst" wären, dann würden wir keine Wiener Stadthalle füllen, die wäre zu groß. So schön kann ein einziges Lied gar nicht sein, dass du damit die Stadthalle füllst.

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