Raiffeisen: "Regionalbanken sollen nicht für Großbanken haften"

Raiffeisenbanken treten als wichtige Sponsoren von Vereinen auf. | Foto: library_mistress/Flickr/CC BY 2.0
  • Raiffeisenbanken treten als wichtige Sponsoren von Vereinen auf.
  • Foto: library_mistress/Flickr/CC BY 2.0
  • hochgeladen von Linda Osusky

ÖSTERREICH. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat kürzlich die gemeinsame EU-Einlagensicherung wieder ins Gespräch gebracht. In einer Studie, die der Fachverband der Raiffeisenbanken in Auftrag gegeben hat, sind 82 Prozent der Befragten gegen die Einführung einer EU-Einlagensicherung, bei der Lokal- und Regionalbanken für das Risiko internationaler Großbanken haften.

Kleinbanken sind Alleinstellungsmerkmal

Im Gegensatz zum Rest der Europäischen Union prägten gerade im ländlichen Raum kleine, lokal und regional verankerte Banken die Bankenlandschaft in Österreich, heißt es vom Fachverband der Raiffeisenbanken. Vergleichbare Strukturen gäbe es in Deutschland und Südtirol. Die Zahl der eigenständigen Lokal- und Regionalbanken ist von 570 Stand 2008 auf heute 434 zurückgegangen. "Als Hauptgrund für die Fusion der Banken sehen wir den regulatorischen Druck", sagt Andreas Pangl, Generalsekretär des Raiffeisenverbandes, bei einer Pressekonferenz. Weiters würden die kleinen Banken von Bürokratie erdrückt.

Stark vor Ort verankert

Zwar äußerten sich mit 56 Prozent eine Mehrheit für einheitliche Regeln aller Banken. 64 Prozent der Befragten sehen gleichzeitig, dass es für kleine Banken wesentlich schwieriger wäre diese Regeln einzuhalten als für internationale Großbanken. Starke Verbundenheit zum Ort und das Kennen der Menschen und Unternehmen vor Ort zeichnet die Regional- und Lokalbanken besonders aus, so eines der zentralen Ergebnisse der Studie.

Auftrag an Politik

Die Ergebnisse der Studie sieht Pangl als Auftrag an die Politik. Auch die Finanzaufsichten sagen laut Pangl, dass die Kleinbanken bei Bürokratie entlastet werden müssten. "Das Schutzniveau für Kunden soll gleich bleiben, aber die Regeln sollen proportional angewendet werden", sagt Pangl. Als Beispiel nennt Pangl, dass es für kleine Banken keinen Sinn machen würde, einen Abwicklungsplan zu erstellen, der von der Finanzmarktaufsicht genehmigt werden müsste, da kleine Banken, gar nicht abgewickelt werden würden.

Lesen Sie auch:
* RZB-Generaldirektor Rothensteiner: "Raiffeisen geht es besser, als viele glauben"
* Neue Führung beim Raiffeisenverband

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.