Deutscher Umweltpapst: "Energiewende ist Lösung der Flüchtlingskrise"
Der deutsche Ex-Umweltminister Klaus Töpfer kam auf Einladung von Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung, als Key Note Speaker zum 4. Nachhaltigkeitsfrühstück nach Wien.
ÖSTERREICH. Als ehemaliger Umweltminister und Direktor des UN-Umweltschutzprogramms UNEP appellierte Klaus Töpfer an die Staatengemeinschaft die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. "Der Klimawandel ist die größte Bedrohung der Zukunft", sagte er beim 4. Nachhaltigkeitsfrühstück, das von der Österreichischen Hagelversicherung veranstaltet wird.
Perspektiven in Herkunftsländern
Töpfer ist ein Botschafter der Energiewende und sieht diese als Chance in zweifacher Hinsicht. Zum einen sieht er in ihr eine Lösung in der Flüchtlingskrise. "Sollte das notwendige Handeln unterbleiben, drohen extreme Wetterereignisse und auch dadurch ausgelöste Hungerkatastrophen. Die Folge wären weitere Flüchtlingswellen". Die Ausbeutung von Ressourcen, die Umweltzerstörung und der Klimawandel würden außerdem die Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern verschlechtern, so Töpfer. Doch nur wenn die Menschen in von Armut und Krieg betroffenen Regionen Zukunft und Perspektiven haben, werde man die Flüchtlingskrise meistern, so der 78-Jährige.
Klimaschutzabgabe wie in Schweden
Zum anderen läge im Klimawandel die Chance, neue Märkte zu eröffnen. "Der Klimawandel ist für die Industrie nichts Negatives, sondern eine faszinierende Herausforderung. Aus technologischer Sicht ist er sogar großartig, weil er neue Märkte eröffnet für neue, energie- und rohstoffeffizientere Lösungen.“ Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, fordert von der österreichischen Politik ein klares Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr und zur E-Mobilität. Als weitere Maßnahme schlägt er die Einführung einer Klimaschutzabgabe wie in Schweden vor. "Im Gegenzug müssen Unternehmen und der Faktor Arbeit entlastet werden, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten", so Weinberger weiter.
Jeder kann Beitrag leisten
Übereinstimmend mit Töpfer betonte Weinberger, dass jedermann zum Klimaschutz beitragen könne: „Jeder einzelne von uns kann durch den Kauf von heimischen Produkten, die nicht um die halbe Welt gereist sind, zum Klimaschutz beitragen."
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