EU-Agentur soll von London nach Wien übersiedeln

Rudi Kaske, Präsident der AK Wien, und Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien (v.l.) sind sich einig: Die EMA soll nach dem Brexit nach Wien übersiedeln. | Foto: WKW/Florian Wieser
  • Rudi Kaske, Präsident der AK Wien, und Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien (v.l.) sind sich einig: Die EMA soll nach dem Brexit nach Wien übersiedeln.
  • Foto: WKW/Florian Wieser
  • hochgeladen von Hermine Kramer

WIEN. Die Bundesregierung möchte die Arzneimittel-Agentur EMA gerne von London nach Wien holen. Eine offizielle Bewerbung als möglicher Standort ist laut APA-Bericht in Arbeit und soll demnächst an EU-Gremien versandt werden.

Sowohl die Arbeiterkammer Wien (AK Wien) als auch die Wirtschaftskammer Wien (WKW) halten dies für eine gute Idee. "Kommt die EMA, kommen neue Unternehmen und Jobs", sagten Rudi Kaske, Präsident der AK Wien, und Walter Ruck, Präsident der WKW, am 18. Jänner in einer Pressekonferenz in Wien.

Arbeitsplätze für Wien

Wien würde als Sitz der EMA als internationales Zentrum der Biotech- und Pharmabranche weiter gestärkt werden. Die Branche könnte darüber hinaus als Jobmotor für den angespannten Wiener Arbeitsmarkt dienen. "Wien wächst und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Wir sollten jede Chance nützen, um nachhaltig für neue Jobs zu sorgen", gab Kaske zu bedenken.

Mit rund 900 Mitarbeitern sei die EMA die zweitgrößte Agentur der EU. "Schon jetzt besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Das könnte bei einer Entscheidung für Wien als Standort helfen", sagte Kaske.

Standortvorteile Wiens

Wien habe laut Ruck Know-how im Umgang mit der Ansiedlung von großen internationalen Unternehmen wie etwa Böhringer Ingelheim oder Shire. "Österreich ist mit seinen fünf Universitäten, zwei Fachhochschulen, dem Wiener AKH, dem Vienna Biocenter und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein starker Standort im Bereich der Life Sciences", betonte Ruck, warum die EMA nach Wien kommen sollte.

Noch sei nicht absehbar, wie schnell die Umsiedelung beschlossen und umgesetzt wird, da der Brexit für alle Beteiligten Neuland sei. "Wenn im März 2017 das Verfahren eingeleitet wird, erfolgt der Austritt Großbritanniens vermutlich im März 2019", sagte Ruck. Die Entscheidung werde laut APA einvernehmlich auf Ebene der Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten getroffen werden.

Zur Sache: European Medicines Agency (EMA)

Die 1995 gegründete EU-Agentur mit derzeitigem Sitz in London ist für die Überwachung und Zulassung von Arzneimitteln für Menschen und Tiere zuständig. Der Austritt Großbritanniens aus der EU macht eine Umsiedelung notwendig. Neben Österreich möchten unter anderen auch Deutschland, Dänemark, Schweden oder Italien der EMA einen Standort bieten.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.