Lebenmittelhändler Hofer ist laut TÜV seit heuer CO2-neutral
Bereits seit 2012 verfolgt die Hofer KG Nachhaltigkeitsbestrebungen in den Bereichen Grünstrom und Energieeffizienz, um die entstehenden Treibhausgase zu minimieren. Die verbleibenden CO2-Emissionen werden nun seit Beginn dieses Jahres durch ausgewählte Klimaschutzprojekte kompensiert, weshalb sich Hofer nun offiziell als CO2-neutral arbeitend bezeichnen darf.
ÖSTERREICH. Mit dem sogenannten "Projekt 2020" verfolgt die Hofer KG eine im österreichischen Lebensmittelhandel eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Ziel ist es, mit verschiedenen Maßnahmen den ökologischen Fußabdruck so weit wie möglich zu minimieren.
So stellte Günther Helm, Generaldirektor der Hofer KG, jüngst ausgewählte Klimaschutzprojekte vor, die die Hofer KG in Zusammenarbeit mit Klimaexperten von der BOKU Wien seit Anfang des Jahres unterstützt. Mit diesen Projekten sollen die - trotz nachhaltiger Maßnahmen verbleibenden - CO2-Emissionen kompensiert werden, weshalb das Unternehmen von der TÜV Austria als CO2-neutral bewertet wurde.
Klimaschutzprojekte für die Kompensation verbleibender CO2-Emissionen
"Bei der Suche nach geeigneten Projekten haben wir durchaus kritisch nach den drei Säulen der Nachhaltigkeit - Ökologie, Mensch und Ökonomie - ausgewählt. Weitere Kriterien waren Innovation und Vereinbarkeit mit den Werten von Hofer", so Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb von der BOKU Wien bei einem Pressegespräch.
Unterstützt wird von Hofer zum Beispiel die Landwirtschaft in der steirischen Gemeinde Kaindorf bei der Stärkung des Humusaufbaus. Bauern, die nachweislich Humusaufbau betreiben, erhalten für ihre Arbeit finanzielle Anreize. Als zweites Projekt stellte Kromp-Kolb die Förderung der Kompostierung von biologischen Abfällen zur Verringerung des Methan-Ausstoßes in Äthiopien vor. Dadurch wird der Abfall von den Straßen beseitigt, die Methan-Emssionen können als Energiequelle genutzt werden und die kompostierten Abfälle sind als Dünger verwendbar. Zusätzlich schafft das Projekt Arbeitsplätze.
Weitere Projekte sind zum Beispiel Aufforstungsbestrebungen in Athiopien und Costa Rica, die von Hofer gefördert werden. In die Projekte fließen jährlich knapp 500.000 Euro, was rund 15 Cent pro Tonne CO2 entspricht.
Grünstrom aus Österreich in allen Filialen
„Bereits seit Jahren setzen wir unterschiedliche Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck unserer unternehmerischen Tätigkeit so weit wie nur möglich zu minimieren", so Günther Helm. Zum Beispiel wurden alle Filialen, Bürogebäude und Logistikzentren auf österrischischen Grünstrom umgestellt.
Energieeffizienz durch laufende Modernisierungen
Ein weiterer Punkt ist die Energieeffizienz in den Betriebsabläufen. Zum Einsatz kommen Photovoltaikanlagen, moderne LED-Technologie, Kälte-Wärme-Anlagen mit Fußbodenheizung, klimafreundliche Kältemittel sowie Effizienz in der Logistik. Viele Filialen werden inzwischen durch eine Kombination aus der Abwärme der Kühlboxen und der Kunden beheizt.
Reduktion der CO2-Emissionen um 68 Prozent
Die Bemühungen scheinen sich zu lohnen: Laut Helm konnten die CO2-Emissionen seit 2012 um 68 Prozent reduziert werden. Insgesamt 101 Filialen sind bis zum heutigen Zeitpunkt modernisiert worden und haben dadurch um 15 Prozent weniger Energiebedarf. Pro Jahr sollen nun 40 bis 45 weitere Filialen auf den neuesten Stand gebracht werden. Seit Mitte November 2015 gibt es in der Gemeinde Bergland bei Wieselburg sogar eine komplett CO2-emmissionsfreie Filiale. Diese wird laut Helm jedoch zunächst ein Einzelfall bleiben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.