Alles im Blick: So gut sehen Hunde wirklich
Jeder Hundebesitzer kennt es: der Vierbeiner liegt neben uns auf der Couch und hebt seinen Blick neugierig in Richtung Fernseher. Was er dort sieht, bleibt uns jedoch ein Rätsel. Wie gut sehen Hunde wirklich? Können sie Farben differenzieren und Schärfe wahrnehmen? Das muss nicht länger ein Rätsel bleiben.
In erster Linie sind die Augen des Hundes wesentlich lichtempfindlicher als die des Menschen. Dadurch sehen die Vierbeiner grundsätzlich bei Tag und Nacht gleich gut. Erkennen kann man dies auch durch die leuchtenden Augen eines Tieres, wenn man bei Nacht mit dem Auto unterwegs ist und ihm nähert. Verantwortlich dafür ist ein Lichtreflex, der von einer bestimmten Schicht der Netzhaut stammt: der Tapetum lucidum. Dieser ermöglicht eine doppelte Ausnutzung des einfallendes Lichtes bei Dunkelheit. Der Nachteil jedoch ist, dass Hunde dadurch maßgeblich an Sehschärfe verlieren.
Alles was sich bewegt wird von Hunden besonders gut gesehen
Grundlegend haben Menschen ein deutlich besseres Bewegungssehen als Hund und Katze. In der Dämmerung sind uns Hunde aber um einiges Überlegen: Objekte die sich bewegen, nehmen sie dadurch viel schneller wahr.
"Die Augen eines Hundes sind so aufgebaut, dass er den Horizont in weiter Entfernung auf bewegliche Objekte absuchen kann", erläutert Tierarzt Gerhard Fasching. "Stationäre Objekte werden eher ignoriert. Es wird Bewegung im Allgemeinen wahrgenommen, sobald sich etwas im Gesichtsfeld bewegt wird es im Reflex verfolgt."
Scharf und in Farbe
Aufgrund ihrer Hornhautverkrümmung nehmen Hunde eine etwas verzerrte Abbildung ihrer Umwelt wahr. Die Sehkraft an sich wird dadurch aber kaum beeinflusst. Schlecht ist jedoch die Fähigkeit zum Scharfstellen der Linse des Hundeauges. Deshalb sehen die Vierbeiner Objekte die näher als 30-50 cm vor ihrem Auge sind nicht scharf.
Bei der Fähigkeit Farben zu differenzieren, ist das menschliche Auge dem des Hundes weit überlegen. Blindenhunde, zum Beispiel, können das grün und rot der Ampel nämlich nicht unterscheiden. Er zieht dazu wahrscheinlich andere Parameter wie die Position und Helligkeit heran um sein Herrchen sicher auf die andere Straßenseite zu bringen. Allerdings können Hunde "unterschiedliche Grautöne wesentlich besser differenzieren als der Mensch", so Gerhard Fasching.
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