Grosses Finale von Cassini: Ende der 20-jährigen Saturnmission

Am 15. Oktober 1997 startete die NASA-Raumsonde Cassini in Richtung Saturn. Huckepack im Gepäck führte sie die ESA-Landesonde Huygens, die im Jänner 2005 am Fallschirm zur Oberfläche des größten Saturnmondes, Titan, abstieg. Diese Landung datiert einen der vielen Höhepunkte der Weltraummission und revolutionierte unser Wissen über das Saturnsystem.

Das Grazer Institut für Weltraumforschung(IWF) war maßgeblich an der Entwicklung bzw. Datenauswertung von drei Messgeräten beteiligt. Ein am IWF gebautes Mikrofon liegt dadurch nun im Methanmorast auf dem Titan und dient nun als entferntester Außenposten des IWF. Außerdem hat das IWF die Antennen des Radiowelleninstruments auf Cassini kalibriert. „Dieses Gerät hat auch Gewitterblitze in der Saturnatmosphäre gemessen“, erläutert IWF-Forscher Georg Fischer, der die Daten ausgewertet hat und die finale Crash-Landung am JPL in Kalifornien erlebet.

Cassini - die letzten Momente

Besonders spektakulär waren die letzten 22 Umläufe von Cassini um Saturn. Sie führten die Raumsonde durch die Lücke zwischen dem innersten Ring und der oberen Saturnatmosphäre und ermöglichte die bisher präziseste Messung des Magnet- und Gravitationsfelds.
Der Grund für das Ende der Mission liegt am mangelnden Treibstoff der Steuerdüsen. Damit nicht die Kontrolle über die Sonde verloren wird und Cassini auf einen eventuell biologisch relevanten Mond (wie zum Beispiel Enceladus) zu riskieren, wurde der kontrollierte Absturz in die Saturnatmosphäre von den Experten der NASA initiiert.

Was genau hat uns Cassini‘s Mission verraten?

- Auf Titan gibt es erdähnliche Landschaften. Flüsse, Seen, Wolken und Regen bestehen allerdings aus Kohlenwasserstoffen und die Gebirge aus Wassereis
- Die Temperaturen auf Titan betragen frostige -180°C
- Im Jahr 2010/11 gab es einen gigantischen Sturm auf der Nordhalbkugeln von Saturn – dabei wurden bis zu zehn Blitze pro Sekunde gezählt
Außerdem Interessant: Cassini ist rund 3,26 Milliarden Dollar wert.
Eine spektakuläre Simulation der finalen Monate von Cassini gibt es auf dem YouTube Kanal von NASA zu betrachten. Dieses gibt auch Einblicke in den absichtlichen Absturz am 15. September.

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