Karl-Heinz Tschelissnigg: "Standorte werden wieder attraktiver"

"Warum ist der Marcel Hirscher meistens besser als alle anderen?" Karl-Heinz Tscheliessnigg, seines Zeichens Vorstand der steirischen Krankenanstalten (Kages) stellt diese Frage mit einem Schmunzeln. Und liefert die Antwort gleich mit: "Weil er mehr, exakter und härter als alle anderen trainiert."
Hintergrund dieser "sportlichen Analyse" ist der neue Weg in der steirischen Spitalsversorgung: die Errichtung von Spitalsverbünden, so wie auch im Fall von Deutschlandsberg und Voitsberg. "Bis dato hatten wir 23 Spitalsstandorte, an denen wir in vielen Bereichen das gleiche Angebot hatten. Das hat aber auch bedeutet, dass die Anzahl der zu behandelnden Patienten nicht immer ausreichend war. Und Übung ist in der Medizin eine wesentliche Voraussetzung für die Qualität."

Reaktion auf neue Voraussetzungen

Denn es haben sich, so führt Tscheliessnig aus, wesentliche Rahmenbedingungen verändert, die nach neuen Lösungen verlangen. Ein wesentlicher Faktor dabei ist das Arbeitszeitgesetz, das veränderte Dienstzeiten nach sich zieht. "Deshalb und um den Nachwuchsärzten eine gute Ausbildung zu ermöglichen." Denn der Verbund führe zu einer besseren Konzentration der qualifizierten Fachärzte und damit auch zu einem höheren Patientenaufkommen: "Wenn sich in einem Spital ordentlich etwas rührt, wenn das Personal gut ausgelastet ist – dann wird das Haus attraktiv, sowohl für die Patienten als auch für junge Ärzte." Nicht zu vernachlässigen sei die zunehmende Spezialisierung. "Es gilt der Leitsatz: Wir behandeln die Menschen dort, wo wir es am besten können", erklärt Tschelissnigg die neue Ausrichtung im Südwesten der Steiermark.

"Es tut sich wieder was!"

Natürlich habe sich für das Personal vieles verändert: "Es sind allein zwölf Chiurgen nach Deutschlandsberg übersiedelt, viele Mitarbeiter hatten ab 1. Jänner einen neuen Dienstort." Die Rückmeldungen seien aber durchwegs positiv: Die Frequenzen bei den Operationen sind gestiegen, die Auslastung ist in beiden Häusern besser. Die Primarii melden außerdem zurück, dass es so etwas wie Aufbruchsstimmung gebe. "Es tut sich wieder was bei uns, ist das Motto", freut sich der Kages-Boss über die erste Bilanz des Spitalsverbundes LKH Weststeiermark. Und auf eines dürfen die Patienten ebenfalls vertrauen: "Sie werden künftig durch die gesteigerte Auslastung auf noch fittere Mediziner treffen."

WOCHE-Serie zum Spitalsverbund

Nun: Die WOCHE wird sich das ganz genau anschauen. Deshalb werden wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser in den nächsten Wochen wesentlichen Abteilungen (Chiurgie, Altersmedizin, Gnyäkologie und Notfallmedizin), ihre Schwerpunkte und ihre Leiter vorstellen – in der kommenden Ausgabe geht's los.

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