Land Steiermark sagt dem Alkohol den Kampf an

Starteten Kampagne: Michael Koren, Renate Hutter, Christopher Drexler | Foto: Land Steiermark
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„Wir haben einen Aktionsplan zur Alkoholprävention auf Schiene gebracht und setzen seit Anfang dieses Jahres erste Maßnahmen um. Ziel ist es, die Belastungen durch den übermäßigen Alkoholkonsum bei den Betroffenen, dem unmittelbaren Umfeld und letztlich in der gesamten Gesellschaft zu reduzieren", erläutert der steirische Gesundheitslandesrat Chrsitopher Drexler die vom Gesundheitsfonds durchgeführte Aktion.

Zu den Fakten: Über 50.000 Steirer sind alkoholabhängig, weitere 125.000 sind gefährdet und zeigen ein sogenanntes „problematisches Konsumverhalten“
Damit ist die Steiermark überdurchschnittlich betroffen.

Für viele Menschen ist Alkohol ein Teil ihres Alltags: ob man gemeinsam mit Freunden trinkt, in größerer Gesellschaft oder in manchen Fällen auch allein. Oft geschieht dies bewusst zum Genuss, manchmal jedoch auch völlig unbewusst – oder irgendwann plötzlich ganz automatisch. Oft passiert es einfach schleichend, weil es einfach zur Gewohnheit wurde, etwas zu bestellen. Und oft wird auch situationsbedingt zum Glas gegriffen, weil es einfach als „normal“ gilt.
In schlimmeren Fällen geschieht es aus sozialem Druck heraus, weil Freunde und Bekannte einen überanimieren oder gar verleiten, mehr zu trinken als man eigentlich möchte. Kurz: Es verschwimmen die Grenzen zwischen Genuss und Muss. Und das ist der Beginn, an dem Alkohol zum Problem wird.

Die Folgen: Gesundheitliche Schäden und soziale Probleme

Stärkerer Alkoholkonsum lässt die Wahrscheinlichkeit von Herzinfarkten deutlich steigen, und steigert das Krebsrisiko enorm. Darüber hinaus sind es vor allem die sozialen Auswirkungen, die den Alkohol so problematisch machen.
Die Warnzeichen sind dabei oft nicht sofort als solche erkennbar: Es kommt zu Wesens- und Leistungsveränderungen, geringerer Aufmerksamkeit, erhöhter Ermüdung oder Verringerung der Urteils- und Kritikfähigkeit – sowie dem Verlust von Interessen und massiven Stimmungsschwankungen.
„Alkoholabhängigkeit hat damit nicht nur schwerwiegende Folgen für die Betroffenen, sondern auch für ihre Partnerinnen und Partner, ihre Familie – und besonders die Kinder“, sagt Renate Hutter von der Drogenberatung des Landes Steiermark. „Sie leiden oft besonders stark, da schon ein übermäßiger Alkoholkonsum immer wieder auch zu Gewalt in der Familie führt.“

„Weniger Alkohol, mehr vom Leben“

Um dem Thema offensiv zu begegnen startet das Land Steiermark nun eine breite Kampagne. Unter dem Titel „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ soll eine Bewusstseinsbildung erreicht werden, die ein Umdenken im Zusammenhang mit Alkohol herbeiführen soll. Unter der Webseite www.mehr-vom-leben.jetzt werden Alternativen gezeigt, wie weniger Alkohol zu einem positiveren Lebensstil führen kann.
„Die Kampagne soll vor allem mit den Steirern gemeinsam stattfinden“, so der Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, Michael Koren. Mehrere Mitmach-Aktionen sollen Vereine, Freundeskreise und Unternehmen motivieren, sich der Kampagne anzuschließen, und auch im eigenen Umfeld ein Vorbild im Umgang mit Alkohol zu sein.

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