Wer mitmischt, zeigt Verantwortung: "Unser Skaterpark geht uns was an"

Hoben "Mitmischen vor Ort" auf die Gemeindeebene (v. l.): Andreas Kühberger (Bürgermeister Mautern), Daniela Köck (Geschäftsführerin beteiligung.st), Ursula Lackner (Jugendlandesrätin), Mario Abl (BürgermeisterTrofaiach) | Foto: Samec
  • Hoben "Mitmischen vor Ort" auf die Gemeindeebene (v. l.): Andreas Kühberger (Bürgermeister Mautern), Daniela Köck (Geschäftsführerin beteiligung.st), Ursula Lackner (Jugendlandesrätin), Mario Abl (BürgermeisterTrofaiach)
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"Warum soll ich wählen, wenn sich eh nichts ändert?" oder "Wieso sollte ich mich engagieren, wenn mich ohnehin niemand ernst nimmt?" Diese und ähnliche Haltungen der Jugend hört man leider allzu oft und sie sollten die Politik zum Handeln zwingen, sind die Kinder und Jugendlichen von heute doch die Entscheidungsträger von morgen.
Die steirische Landespolitik hat reagiert und im Rahmen des Projekts "Mitmischen" die Jugend bereits jetzt schon zu Entscheidungsträgern und Mitgestaltern gemacht. Nachdem auf Landesebene bereits "Mitmischen im Landhaus" und der Jugendlandtag erfolgreich in Kooperation mit der Fachstelle beteiligung.st abgewickelt werden, startet Jugendlandesrätin Ursula Lackner mit der Einbindung der Jugendlichen auf Gemeindeebene: "Damit kommen wir in den Raum, in dem die Jugend aufwächst und laden sie direkt zum 'Mitmischen' in der Gemeindepolitik ein", so Lackner.

"Mit der Jugend gibt's keine Fehlplanungen mehr"

Wie die "Integration" junger Mitbürger in die Gemeindepolitik funktionieren kann, schildern die beiden obersteirischen Bürgermeister Mario Abl aus Trofaiach und Andreas Kühberger aus Mautern. In Trofaiach setzt sich der Gemeinderat jeweils mit einer Klasse der Polytechnischen Schule zusammen und nimmt deren Anliegen, Wünsche und Beschwerden auf. "Das fängt bei ganz kleinen Dingen an, wie dem ständig kaputten Korb am Spielplatz und reicht bis zu einer Neugestaltung des Stadtparks", berichtet Abl. Auch Andreas Kühberger versucht die Mauterner Jugendlichen aktiv einzubinden: "Das ist sicher einfacher, da ich die meisten persönlich kenne, aber ich versuche, immer ein offenes Ohr und offene Augen zu haben." Welchen Unterschied es macht, ob die Jugend "dabei ist" oder nicht, zeigt sich schnell: "Wenn sie mitgestaltet, zeigt sie auch mehr Verantwortung. Vandalismus im Skaterpark gibt's dann nicht mehr und auch Fehlplanungen sind ausgeschlossen, wenn man die Jugendlichen gleich vorher fragt", bilanziert Kühberger.

Unterstützung durch Experten

Das Prinzip der Initiative "Mitmischen vor Ort" ist denkbar einfach. Gemeinden, die ein Beteiligungsprojekt starten wollen – beispielsweise eine einmalige Beteiligungswerkstatt durchführen oder Kindergemeinde- und Jugendräte einrichten, melden sich bei beteiligung.st. Diese Fachstelle des Landes betreut und unterstützt die Gemeinden professionell, das Land Steiermark übernimmt automatisch 50 Prozent der Projektkosten. Vom Land sind für diese Initiative 100.000 Euro reserviert, für die Gemeinden entstehen je nach Projekt Kosten zwischen 300 und 5.000 Euro.
"Die Einbindung von Kindern und Jugendlichen ist wichtig und ein Gewinn für alle. Wenn die Zusammenarbeit mit der Gemeinde gut klappt, ist vieles möglich. Die Jugend schätzt es, wenn sie ernst genommen wird. Die Erfahrungen, die sie macht, sind oft ausschlaggebend für ihre Motivation, sich weiterhin zu beteiligen", weiß Daniela Köck, Geschäftsführerin von beteiligung.st.

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