Impfen: Schutz für sich und andere

"Die Masernimpfung wird für alle Altersgruppen gratis angeboten", betont Christopher Drexler. | Foto: Prontolux
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Von 24. bis 28. April läuft wieder die Europäische Impfwoche, die seit 2005 dafür Bewusstsein schaffen soll, welchen Nutzen Impfungen für die öffentliche Gesundheit haben. Wer also schon länger keinen Blick in seinen Impfpass geworfen hat, wird nun vielleicht daran erinnert.

Paradoxerweise hat nämlich genau der Umstand, dass viele Infektionskrankheiten auf Grund von Impfungen drastisch zurückgegangen sind, dazu geführt, dass Impfungen beziehungsweise Auffrischungen nicht mehr als notwendig erachtet werden. Impfgegner nutzen dieses Vakuum, die Angst vor den Impfnebenwirkungen ist größer geworden als die Angst vor den Komplikationen der Erkrankung. Mit dramatischen Folgen: Anstatt langsam ausgerottet zu werden – wie es eigentlich das Ziel der Weltgesundheitsorganisation bis 2015 gewesen wäre – sind die Masern beispielsweise wieder auf dem Vormarsch. Ende Jänner traten in Österreich wieder zahlreiche Masernfälle auf, auch die Steiermark zählt zu den Hauptbetroffenen. Weil Masern extrem ansteckend sind und die Erkrankung selbst durchaus schwer und komplikationsreich bis tödlich verlaufen kann, ist eine hohe Durchimpfungsrate erforderlich. Nur wenn 95 Prozent der Bevölkerung geschützt sind, können Epidemien verhindert werden. Und nur dann sind auch jene Menschen geschützt, die nicht geimpft werden können, wie zum Beispiel Babys oder Menschen mit immunsuppressiver Therapie. „Die Entscheidung, ob ein Kind geimpft wird, liegt natürlich bei den Eltern. Mit der Europäischen Impfwoche soll jedoch die zentrale Botschaft vermittelt werden, dass die Impfung eines jeden Kindes entscheidend für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben ist. In der Steiermark gibt es im Rahmen der Impfwoche einige Aktionen, um auf die Bedeutung einer kostenfreien Impfung aufmerksam zu machen“, so Gesundheitslandesrat Christopher Drexler.

MMR-Aktionswoche 24.-28.4.2017 in den Oberstufen der AHS und BMHS:
Im Rahmen der Europäischen Impfwoche wird eine „Mumps-Masern-Röteln-Aktion“ der Sanitätsdirektion des Landes Steiermark in Kooperation mit dem Landesschulrat für Steiermark, der Ärztekammer, der Apothekerkammer und der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin, durchgeführt. Die Aktion richtet sich an Schüler der Oberstufe der AHS und BMHS, die bisher noch keine oder nur eine MMR-Impfung erhalten haben. Die Lehrkräfte und Mitarbeiter der Schulen können ebenfalls bei dieser Aktion kostenfrei geimpft werden. Die Verabreichung der Impfung in jenen Schulen, die an dieser Aktion freiwillig teilnehmen, erfolgt durch den jeweiligen Schularzt. Von den rund 100 steirischen AHS Oberstufen + BMHS nehmen 50% der Schulen an dieser Aktion teil.

MMR-Aktionswoche 24.-28.4.2017 in den öffentlichen Impfstellen:

Auch die öffentlichen Impfstellen – Gesundheitsämter der Bezirkshauptmannschaften, reisemedizinische Impfstelle – nehmen an dieser Aktionswoche teil. Die genauen Impf-Öffnungszeiten können bei der jeweiligen Einrichtung erfragt werden.

MMR-Aktionswoche 24.-28.4.2017 bei niedergelassenen Ärzten & Eltern:
Die MMR-Aktionswoche wird in den Ordinationen der niedergelassenen Ärzte mittels Plakat und Informationskarten beworben, um die Patientinnen und Patienten auf die Bedeutung und Möglichkeit einer kostenfreien Impfung aufmerksam zu machen.

Die Impfstelle des Landes (Graz, Friedrichgasse 9) ist am Donnerstag, 27.4. von 16-18 Uhr darüber hinaus ausschließlich für Masern-Mumps-Rötelnimpfungen) geöffnet.
Die Medizinische Universität Graz veranstaltet zusammen mit der AMSA Graz (Austrian Medical Students' Association) einen Vortragsabend zum Thema „Impfen geht uns alle an“ - Mittwoch, 26.4. um 19h, Vorklinik Harrachgasse, Hörsaal 07.01.
Für den Vortragsabend wird um Anmeldung auf der Homepage der AMSA Graz gebeten.

Die Mumps-Masern-Röteln-Impfung ist auch außerhalb dieser Aktionswoche für alle Altersgruppen ab dem vollendeten 9. Lebensmonat kostenfrei bei den öffentlichen Impfstellen und den Allgemeinmedizinern und Kinderfachärzten erhältlich.

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