Masern: Warum eine Impfung viele Menschen schützt

"Mir ist wichtig, dass Eltern diese Entscheidung, ob sie ihr Kind impfen lassen, auf Grundlage gesicherter Tatsachen treffen können", erklärt Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. | Foto: Prontolux
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In der letzten Aprilwoche erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit europaweiten Impfaktionen an die Infektionskrankheiten Masern und Röteln. Eigentlich hätten diese höchst ansteckenden Krankheiten bis Ende 2015 ausgerottet sein sollen – so das hehre Ziel der WHO. Auch Österreich hinkt bei dieser Vorgabe mit einer Masern-Durchimpfungsrate von 80 bis 90 Prozent hinterher. "Um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssen mindestens 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sein", erklärt Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion Steiermark. Nur bei dieser sogenannten Herdenimmunität ist gewährleistet, dass auch Personen geschützt sind, die nicht geimpft werden können: Kleinkinder bis zum 11. Lebensmonat, Schwangere, Immungeschwächte.

Kostenloser Schutz in jedem Alter

Paradoxerweise hat genau der Umstand, dass viele Infektionskrankheiten auf Grund von Impfungen drastisch zurückgegangen sind, dazu geführt, dass Impfungen beziehungsweise Auffrischungen nicht mehr als notwendig erachtet werden. Impfgegner nutzen dieses Vakuum, die Angst vor den Impfnebenwirkungen ist größer geworden als die Angst vor den Komplikationen der Erkrankung. Eine Tatsache, die dazu geführt hat, dass es im Vorjahr in Österreich zur zweithöchsten Masern-Inzidenz in Europa gekommen ist. Auch in der Steiermark gab es 31 Masernfälle. Und Masern sind übrigens keine Frage des Alters, denn es sind längst nicht nur Kinder betroffen. "Daher wird die Masernimpfung für alle Altersgruppen gratis angeboten", betont Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. In Richtung aller Eltern weist der Landesrat auf die "persönlich elterliche Entscheidung" hin: "Ich halte es für besonders wichtig, dass Eltern diese Entscheidung auf Grundlage gesicherter Tatsachen treffen können. Gerade zum Thema Impfung gibt es im Internet und in den Medien mitunter allerdings sehr fragwürdige Informationen", so Drexler.

Keine Überimpfung möglich

Laut Landessanitätsdirektion wurden seit 1998 allein in Österreich ca. 3 Millionen Masernimpfungen verabreicht, dabei kam es zu keinem einzigen bleibendem Impfschaden. Die Impfung ist sehr gut verträglich, es gibt keine Überimpfung, das heißt, wer sich nicht sicher ist, und keine Impfdokumentation hat, kann sich einfach zweimal im Mindestabstand von einem Monat impfen lassen.

Wo können Sie sich gratis impfen lassen?
Die MMR-Impfung erhalten Sie in allen öffentlichen Impfstellen (also Impfstelle des Landes Steiermark in Graz, in der Friedrichgasse 9, in den Bezirkshauptmannschaften, in der Impfstelle des Magistrates Graz) bei praktischen Ärzten, Kinderfachärzten und Frauen auch bei Gynäkologen, sofern diese am steirischen Impfnetzwerk beteiligt sind.

"Mir ist wichtig, dass Eltern diese Entscheidung, ob sie ihr Kind impfen lassen, auf Grundlage gesicherter Tatsachen treffen können", erklärt Gesundheitslandesrat Christopher Drexler. | Foto: Prontolux
"Seit 1998 wurden allein in Österreich drei Millionen Menschen gegen Masern geimpft, dabei kam es zu keinem einzigen bleibenden Impfschaden", erklärt Marianne Wassermann-Neuhold von der Landessanitätsdirektion. | Foto: Kommunikation Steiermark
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