Aus alt mach neu: Wie wir uns aus Abfall selbst versorgen können

Die Altstoffsammelzentren in Radkersburg (hier im Bild), Spielberg, Fürstenfeld, Hartberg, Bad Aussee und Leoben trennen genauestens. | Foto: AWV
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  • Die Altstoffsammelzentren in Radkersburg (hier im Bild), Spielberg, Fürstenfeld, Hartberg, Bad Aussee und Leoben trennen genauestens.
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Ressourcen werden knapper, Sekundärrohstoffe mehr und mehr nachgefragt. Unter dem Begriff des „Urban Mining“ versteht man im erweiterten Sinne die Nutzung von Rohstoffen wie Kupfer, Aluminium, Blei, aber auch Seltenerdenmetallen, welche in unseren Elektrogeräten, Fahrzeugen, Bauwerken und Gegenständen des Alltags längst mitten unter uns sind und nicht mehr irgendwo in einer Mine tief unter der Oberfläche auf deren Abbau warten. Recycling spart Arbeit, Kosten und Energie. Und Österreich als rohstoffarmes Land erkennt den Trend Richtung Selbstversorgung. In einer einzigen Gewichtstonne Althandys befindet sich 50 bis 70 mal mehr Gold als in einer Tonne ertragreichem Golderz. Darum auch der Apell der Abfallberatungsstellen in Richtung einer sehr genauen und konsequenten Mülltrennung, denn was Hänschen nicht trennt, trennt Hans nimmermehr. Über den Restmüll Entsorgtes ist für die Recyclingindustrie verloren, in Altstoffsammelzentren gut getrennter Abfall wertvoller Rohstoff für die heimische Industrie.
"Aus diesem Grunde müssen unsere Trenn- und Erfassungssysteme noch moderner und leistungsfähiger werden", so Christian Schreyer vom Dachverband der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände.

Penible Pioniere bei Mülltrennung

Die Altstoffsammelzentren in Radkersburg, Spielberg, Fürstenfeld, Hartberg, Bad Aussee und das neue Altstoffsammelzentrum der Stadt Leoben gelten als richtungsweisende Vorbilder. So werden zurzeit im ASZ Leoben neun Buntmetallfraktionen penibel genau getrennt und überwiegend im Bezirk selbst einer hochwertigen Verarbeitung unterzogen. Diese Maßnahme spült alleine für die Stadt Leoben 32.000 Euro pro Jahr zusätzlich in die Gebührenkassa, was dazu verhilft, Müllgebühren stabil und nahhaltig leistbar zu halten. Würde man diese Buntmetalle gemischt als herkömmliches Alteisen entsorgen, beliefe sich der Erlös gerade einmal auf 1.700 Euro pro Jahr.
Der Abfallwirtschaftsverband Leibnitz beschreitet nun den Weg, bezirksweit auf fünf hochprofessionelle Altstoffsammelzentren umzurüsten und kleine, nicht mehr zeitgemäße Einrichtungen einer geeigneten Nachnutzung zu unterziehen. "Auf Niveau der gesamten Steiermark werden wir in den nächsten Jahren in allen Altstoffsammelzentren mindestens 50-70 Abfallfraktionen einheitlich und sauber getrennt sammeln müssen", so Wolfgang Neubauer, Obmann der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände. "Nur dann lässt sich auch hochwertiges Recycling sicherstellen."

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