Die besten Tipps zum Start ins Unternehmertum

Christian Brauneder von der Raiffeisen Landesbank (RLB) über Chancen und Risiken in der Start-Up-Szene. | Foto: Jörgler
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  • Christian Brauneder von der Raiffeisen Landesbank (RLB) über Chancen und Risiken in der Start-Up-Szene.
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Ein Start-Up in die Spur zu bringen, ein Unternehmen zu gründen, ist eine außergewöhnliche Herausforderung – und nicht immer von Erfolg gekrönt. Das bestätigt auch Christian Brauneder, Leiter der Abteilung für Gewerbekunden in der Raiffeisen Steiermark (RLB): "Statistisch muss man leider davon ausgehen, dass rund 80 Prozent der Gründer in den ersten drei Jahren aus verschiedensten Gründen scheitern", schärft er den Blick auf die Realität.

Blick auf Markt und Möglichkeiten

Dennoch: Jeder Fünfte schafft es – meistens dann, wenn die Vorbereitungen und Planungen für das eigene Unternehmen umfassend gemacht wurden. Worauf schaut man, wenn ein Jungunternehmer eine Finanzierung braucht? "Zuerst natürlich einmal auf die Zahlen und Fakten und darauf, ob die Rahmenbedingungen plausibel sind2, so Brauneder. Im zweiten Schritt kommt es dann aber stark auf Erfahrung und "Bauchgefühl" drauf an: "Es geht darum, wie ich die Unternehmerpersönlichkeit einschätze, was ich ihr zutraue", setzt er auf langjährige Erfahrungswerte.
Im nächsten Schritt wird bewertet, wo der Gründer gerade steht und was er für die Zukunft vorhat. Hier zieht Brauneder meist eine erste Schleife ein: Er verweist auf die KMU-Datenbank und empfiehlt einen Quercheck, ob es am Markt bereits ein ähnliches Produkt gibt.

Business-Plan muss sein

Sind die ersten Hürden absolviert, sollte man einen "Business-Plan" vorbereitet haben. "Da geht es nicht um die perfekte Aufbereitung, sondern viel mehr um den Inhalt." Darin sollte das Geschäftsmodell so erklärt sein, dass man zumindest laienhaft verstehen kann, worum es geht. Im zweiten Schritt wird von der Bank bewertet, wie realistisch der Plan ist – sowohl finanziell als auch im Hinblick auf die zeitliche Komponente. "Gerade die Zeit, die es braucht um in den Markt zu kommen, wird von den Start-Ups oft unterschätzt. Am Zeitplan hängt ja auch immer die Finanzierungstangente." Der dritte Schritt ist eigentlich ein ganz logischer und stellt sich die Frage, die sich hoffentlich auch der Gründer gestellt hat: "Was ist mein Mehrwert als Konsument, würde ich dieses Produkt kaufen?"
Unverzichtbar ist natürlich auch der Blick auf die Marktanalyse: "Wer ist mein definierter Zielmarkt? Und: Habe ich eine entsprechende Skalierungsphilosophie dahinter?" Das bedeutet: Wie leicht bzw. schwierig ist es, mein Produkt in zusätzliche Märkte zu bringen?

Zukunft absichern

Noch eine wesentliche Komponente wird in der Beratung sehr ernst genommen: "Wir müssen uns auch mit der Frage auseinandersetzen, was passiert, wenn es schief geht. Auch dann sollte noch eine vernünftige Lebensplanung möglich sein", rät der erfahrene Banker. Seitens Raiffeisen würde man partnerschaftlich jedenfalls alles tun, damit dies nicht geschieht. "Wir bleiben an den Unternehmen dran, überprüfen quartalsweise, was funktioniert und was nicht. Und wir nehmen dann gemeinsam auch die entsprechenden Zielkorrekturen vor." Um den Einstieg überhaupt erst zu ermöglichen, hat die Raiffeisen übrigens ein eigenes Jungunternehmer-Produkt entwickelt: Bis zu 50.000 Euro können über ein Darlehen generiert werden, das Besondere daran: Das Geld wird von Förderstellen als Eigenkapital akzeptiert und macht so diverse Förderanträge erst möglich.

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