Die Trends: So digital wird Graz

Neues für Graz: Dieter Weber, Siegfried Nagl, Mario Eustacchio, Wolfgang Malik und Josef Karner präsentierten "Digital Screens". | Foto: Fischer
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  • Neues für Graz: Dieter Weber, Siegfried Nagl, Mario Eustacchio, Wolfgang Malik und Josef Karner präsentierten "Digital Screens".
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Erst kürzlich wurden in Graz die ersten digitalen Werbeträger in der Innenstadt präsentiert, eine Weiterentwicklung, die diese Kommunikation jetzt vom Smartphone auch in den öffentlichen Raum verlagert. nun findet sie aber auch in öffentlich zugänglichen Bereichen Anklang. Die „Digital Media Screens“ sind also ein erster Schritt, was wird die Zukunft in der Murmetropole bringen? Wir haben bei Richard Peer, dem innovativen Grazer Agenturchef, nachgefragt.

Kommunikation zum Mitmachen

„Bilder, egal ob bewegt oder unbewegt, sowie Partizipationsmöglichkeiten für den Empfänger sind grundlegende Meilensteine, die die Zukunft der Werbe- und Kommunikationsbranche maßgeblich prägen werden“, erklärt Peer. Seine Agentur setzt bei Kunden wie der österreichischen Ärztekammer, der "Genuss Region" oder der Stadt Graz schon seit langem auf digitale und mobile Kommunikation.

Neuigkeiten to go

„Informationen, die man noch vor einigen Jahren über Direct Mailings verbreitet hat, schickt man heute auch über den Messaging-Dienst WhatsApp aus“, nennt Peer ein Beispiel für die zunehmende Verschiebung von klassischer zu digitaler Kommunikation. Laut einer aktuellen Studie der Initiative saferinternet.at besitzen 92% der Österreicher bereits ein Smartphone und beziehen darüber auch den Großteil ihrer Informationen. 93% der befragten Smartphone-Besitzer haben angegeben, dass WhatsApp das relevanteste Netzwerk für sie sei. „WhatsApp kann man nicht nur privat, sondern auch als Broadcast-Service für geschäftliche Zwecke als Unternehmen oder Institution nutzen – man registriert sich online bei einem der Provider, baut sich eine Community auf und schon kann man seinen Kunden den Newsletter in Kurzfassung direkt über ihre Lieblings-App schicken“, erklärt Peer, dessen Agentur einen solchen Dienst zum Beispiel für Bürgermeister Siegfried Nagl umgesetzt hat.

Mehr als 1000 Worte

Eines steh aber überall fest: Text alleine reicht nicht mehr. Immer mehr Politiker, Wirtschaftstreibende und Influencer aus der Lifestyleszene setzen auf Bewegtbilder. „Egal ob kurze Imagefilme oder Statement-Videos, Botschaften werden visuell besser transportiert. Bilder erleichtern die Erklärung von komplexen Inhalten und helfen, Positives zu unterstreichen“, so Peer.
Durch die Funktion von Facebook, Videos live übertragen zu können, eröffnen sich neue Möglichkeiten, nicht nur für Unternehmen und den öffentlichen Sektor, sondern auch für die Kunst-, Event- oder Lifestyle-Branche.
Ein Trend, der auch in Graz längst angekommen ist. „Für zahlreiche Kunden streamen wir jetzt schon Pressekonferenzen live auf Facebook, schneiden Kurzfilme und verwenden diese Spots auf anderen Kanälen wie WhatsApp oder Instagram. Am nächsten Tag erscheint dann der Bericht in der Zeitung. Dadurch können Unternehmen eine größtmögliche Zielgruppe online und offline erreichen." Interessant sind diese Plattformen übrigens auch für die interne Kommunikation. Ein CEO eines Konzerns kann mit kurzen Videonachrichten seine Mitarbeiter wöchentlich mit Neuigkeiten über das Unternehmen versorgen – diese bekommen die Infos direkt auf ihr Mobiltelefon, was die Wahrscheinlichkeit der Interaktion deutlich erhöht.

Aber eignen sich die digitalen Werbeformen wirklich für jedes Unternehmen? Vor allem beim Einsatz von sozialen Medien sei es besonders wichtig, das richtige Tool für sein Vorhaben zu wählen. Während sich Plattformen wie Instagram, die besonders auf ästhetische Fotos setzen, vor allem für Unternehmen und Blogger aus dem Lifestyle-Bereich eignen, fungiert Facebook als Nachrichtenmedium, das erfolgreich Informationen transportiert. Deshalb sieht Peer auch das Ende des gedruckten Wortes noch lange nicht gekommen: „Auch Printmedien haben die Chance, von der Digitalisierung zu profitieren. WhatsApp und Facebook eignen sich ideal, um über das Tagesgeschehen zu berichten und um in Interaktion mit der Leser-schaft zu treten. Damit wird man nicht unbedingt die an das Printmedium gewöhnten Personen erreichen, sehr wohl aber den Nachwuchs auf dem Lesermarkt. In Zeiten der ,Fake News´ werden gut ausgebildete Journalisten außerdem immer wichtiger – in nicht allzu ferner Zukunft wird von den Lesern die Sehnsucht nach gefilterten und seriösen Informationen wieder deutlich größer“, ist sich der Marketing-Experte sicher.

Richard Peer ist Geschäftsführer und Inhaber der im Jahr 2009 gegründeten Agentur peerpr.
peerpr, spezialisiert auf die Fachbereiche Unternehmenskommunikation, Public Relations und Social-Media-Marketing, wird von den großen Branchenmagazinen des Landes seit 2014 als umsatzstärkste PR-Agentur im Süden Österreichs geführt.
Die Agentur verknüpft klassische Öffentlichkeitsarbeit mit digitalen Medien, um zielgruppenorientiere Kommunikation für jedes Unternehmen möglich zu machen.

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