Die Österreicher-Kolonie: Fieberfrei ins hitzige Hongkong

Hongkong pur: Wolkenkratzer und Autokolonen
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Ein Land, zwei Systeme lautet das Schlagwort für Hongkong, der letzten Station der steirischen Wirtschaftsdelegation (angeführt von LH Hermann Schützenhöfer und seinen Regierungskollegen Michael Schickhofer sowie Christian Buchmann, IV-Präsident Georg Knill, WKO-Vize Jürgen Roth) in den fernen Osten.

Spürbar wird dies vom ersten Moment weg: Kommt man vom chinesischen Festland, wird man einer peinlichst genauen Grenzkontrolle unterzogen. Damit unterbindet man einerseits florierenden Schmuggel, andererseits braucht man deshalb auch weiterhin von und nach Hongkong kein Visum, ein wesentlicher Aspekt für die Handelsmetropole, in die jährlich 60 Millionen Menschen einreisen. Der „Gesundheitscheck“ ist an der Grenze übrigens inklusive: Bei jedem Einreisenden wird Fieber gemessen. Wirkt kurios, hat aber einen tragischen Hintergrund: 2003 hatte eine Epidemie Hongkong lahmgelegt, an die hundert Menschen sind damals gestorben, die Straßen waren tagelang leergefegt.

Hongkong - immer noch very british

Kaum vorstellbar, wenn man sieht, wie sich heute achtspurig die Autokolonnen Richtung Zentrum stauen – während man (ein Land, zwei Systeme ...) beim Grenzübertritt vom Rechts- auf Linksverkehr gewechselt hat. Hat man das Auto erst einmal verlassen, wird es für den Ortsunkundigen auch nicht leichter, für die Stadt mit 7 Millionen Einwohnern (auf nur 1.000 Quadratkilometern, davon aber 70 Prozent Grünraum) würde man eigentlich einen dreidimensionalen Stadtplan brauchen – denn das echte Leben spielt sich in der Höhe ab, zahllose Übergänge verbinden die tausenden Wolkenkratzer miteinander, Restaurants, Bars und Shops befinden sich zwischen dem zweiten und auch manchmal 112. Stockwerk. Kombiniert mit regnerischen, schwülen Wetter (Luftfeuchtigkeit um die 95 Prozent) kann das durchaus herausfordernd werden. Dennoch halten sich viele, vor allem reiche, Chinesen gerne dort auf. Denn in Hongkong haben sie (meistens jedenfalls) die Garantie, dass die Ware von Gucci, Prada und Co. auch wirklich echt und nicht (perfekt!) gefälscht ist.

Ösi-Stammtisch im Nobelhotel

Und auch die Österreicher fühlen sich in Hongkong wohl: „Es ist die größte Österreicher-Kolonie in Asien“, weiß Generalkonsulin Claudia Reinprecht zu berichten. Rund 700 Ösis leben ständig dort, rund 1.000 halten sich im Schnitt in Hongkong auf. Größter Arbeitgeber vor Ort ist Swarowski mit rund 60 Mitarbeiter. Und die rot-weiß-rote Kolonie, „angeführt“ vom Linzer Milliardär und Reeder Helmut Sohmen (Nummer 962 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt) ist bestens vernetzt. So gibt es unter anderem in der Lobster-Bar des Nobelhotels Shangri-La (beste Peking-Ente in town!) einen eigenen Österreicher-Stammtisch, dank eines australischen Importeurs sogar verfeinert mit Gasteiner Mineralwasser und Stiegl-Bier aus Salzburg. Stark vertreten sind übrigens auch die „Gleichenberger“, wie Berufsschuldirektor Johann Schellnegger berichten kann: „Gleich in mehreren 5-Stern-Hotels sind Absolventen von uns in Top-Positionen beschäftigt.“ Mit dem Hongkonger „Culinary Institute“ wurde übrigens eine Zusammenarbeit vereinbart.

Kurz: Eine aufregende letzte Station der höchst erfolgreichen Steirer-Delegation im fernen Osten, vom siebentgrößten Flughafen der Welt (wird von der AUA seit kurzem auch via Wien angeflogen) geht’s Richtung Heimat. Im Gepäck: Vielversprechende Geschäftsanbahnungen, neue Aufträge und zahlreiche Kooperationen mit dem neuen Hoffungsmarkt.

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