Jedes Kind ist gleich viel wert: neues Normtagsatzmodell in der Kinder- und Jugendhilfe

"Wenn die Träger die definierten Kriterien erfüllen, können sie umsteigen", sagt LR Christine Baur
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. Im Jahr 2016 waren 749 Kinder und Jugendliche in Tirol in stationären Betreuungseinheiten untergebracht. Und durch die verschiedenen Trägervereine wie SOS Kinderdorf, pro Juventute oder Don Bosco wurden unterschiedliche Tagsätze verrechnet. Das sollte sich ab 1.2.2018 ändern. "Eineinhalb Jahre haben wir intensiv einen Prozess zu einheitlichen Qualitätsstandards diskutiert, und einen einheitlichen Leistungskatalog erarbeitet. Nun wird ein Normtagsatz in der Höhe von 168,7 Euro pro betreutem Kind einheitlich verrechnet", freut sich LR Christine Baur. Für die Trägereinrichtungen bedeutet das Planungssicherheit, personelle Aufstockung und bessere individuelle Betreuungsmöglichkeiten. Auch wurden die Wohneinheiten verkleinert, künftig werden maximal neun Kinder oder Jugendliche in den Wohngemeinschaften betreut.
"Für uns entfallen die aufwändigen jährlichen Einzelverhandlungen, es gibt eine bessere Kalkulierbarkeit und eine Vereinfachung der Abrechnung", freuen sich Jörg Schmidt vom Kinderdorf Imst und Gerald Glaßer, Regionalleiter von pro Juventute Tirol.
Aber nicht nur in der Verwaltung wird es einfacher. "Dieses neue Normtagsatzmodell stellt eine qualitative Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe dar", sagt Baur.
Start der stufenweisen Einführung ist der 1.2.2018. Bis 2024 ist die komplette Umsetzung geplant. Dazwischen gibt es Evaluierungen und Verbesserungen. Die Kosten steigen dadurch von jährlich 28,6 Mio. um 3,2 Millionen Euro. "Das Geld ist aber sinnvoll für die Kinder und Jugendlichen investiert", sagt Baur abschließend. 

"Wenn die Träger die definierten Kriterien erfüllen, können sie umsteigen", sagt LR Christine Baur
Arbeiteten gemeinsam mit LR Christine Baur (Mitte) das Normtagsatzmodell für stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe aus: v.li.: Silvia Rass-Schell (Vorständin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe), Reinhard Stocker-Waldhuber (Fachaufsicht Kinder- und Jugendhilfe) und als Vertreter der Trägerorganisationen Gerald Glaßer (Regionalleiter Pro Juventute Tirol), Jörg Schmidt (SOS Kinderdorfleiter Imst) und Aaron Latta (Sozialpädagogische Pflegestellen Don Bosco/IVSWG) sowie Natascha Müllauer | Foto: Land Tirol/Reichkendler
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