Wasserversorgung: Gemeinden investieren jährlich rund 40 Millionen

"Große Kraftanstrengung der Gemeinden", sagen LR Johannes Tratter und LHStv. Josef Geisler | Foto: Haun
  • "Große Kraftanstrengung der Gemeinden", sagen LR Johannes Tratter und LHStv. Josef Geisler
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TIROL. Durchschnittlich 40 Millionen Euro wenden Tirols Gemeinden und Abwasserverbände Jahr für Jahr für die Funktionsfähigkeit und den Ausbau der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung auf. Der Wasserleitungsfonds des Landes Tirol unterstützt die Gemeinden dabei seit fast 60 Jahren mit zinsgünstigen Darlehen. Bislang aus Mitteln des Gemeindeausgleichsfonds gespeist, trägt sich der vom Landeskulturfonds verwaltete Wasserleitungsfonds seit heuer selbst und kommt nunmehr ohne öffentliche Mittel aus.
In Tirol sind 96 Prozent bzw. 97 Prozent aller Haushalte an das öffentliche Wasserversorgungs- und Entsorgungsnetz angeschlossen. „Das ist gerade für ein Gebirgsland wir Tirol ein absoluter Spitzenwert“, freuen sich der für die Siedlungswasserwirtschaft zuständige LHStv Josef Geisler sowie Gemeindereferent LR Johannes Tratter. Dies sei nur möglich, weil die Gemeinden in den letzten Jahrzehnten große Kraftanstrengungen unternommen hätten. Nun gehe es darum, diese Infrastruktur zu erhalten und in die Jahre gekommene Leitungen und Anlagen zu erneuern. In den nächsten fünf Jahren rechnet man mit einem Investitionsbedarf von rund 300 Millionen Euro in das in Summe 15.000 Kilometer lange Leitungsnetz.
Im Wege des Wasserleitungsfonds stehen den Gemeinden rund 20 Millionen Euro an zinsgünstigen Darlehen für Wasserleitungs- und Kanalbauten zur Verfügung. „Der Wasserleitungsfonds ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte und ein Vorzeigemodell der kommunalen Unterstützung“, führt LR Tratter aus.

Hervorragende Zahlungsmoral

Aufgrund der hervorragenden Zahlungsmoral der Gemeinden und der ausgezeichneten Verwaltung durch den Landeskulturfonds trägt er sich nunmehr selbst. Die seit 1974 aus dem Gemeindeausgleichsfonds zur Verfügung gestellten 12,4 Millionen Euro wurden aus Erträgen und Darlehensvorhaben zurückgezahlt. „Damit haben wir im Gemeindeausgleichsfonds mehr Spielraum für andere wichtige Gemeindevorhaben“, so Tratter.
Derzeit hat der Wasserleitungsfonds 713 Darlehen mit einem Ausleihvolumen von 17,2 Millionen Euro vergeben. Der aktuelle Zinssatz beträgt 0,5 Prozent. Die Unterstützung durch den Wasserleitungsfonds wird von den Gemeinden gerne angenommen.
Neben den zinsbegünstigten Darlehen aus dem Wasserleitungsfonds erhalten die Gemeinden Bundes- und Landesförderungen. Die Investitionen in eine nachhaltige Trinkwasserversorgung bewegen sich in Tirol je Einwohner zwischen 200 und 700 Euro, in der Abwasserentsorgung zwischen 650 und 1.150 Euro. Seitens des Bundes und des Landes stehen für die Siedlungswasserwirtschaft in Tirol im heurigen Jahr über sechs Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

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