LRin Fischer fordert Weiterentwicklung der Einkommensberichte

Landesfrauenreferentinnen-Konferenz in Salzburg 
im Bild: Landesrätin Sara Schaar (Kärnten), Landesrätin Gabriele Fischer (Tirol), Landesrätin Christine Haberlander (Oberösterreich), Landesrätin Katharina Wiesflecker (Vorarlberg), Landesrätin Andrea Klambauer (Salzburg), Bundesministerin Julianne Bogner- Strauß,  Landesrätin  Ursula Lackner (Steiermark), Landesrätin Astrid Eisenkopf (Burgenland) und  Landesrätin Kathrin Gaal (Wien). 
19.9.2018 Neue Residenz/Kuenburgsaal | Foto: Land Salzburg/Albert Leis
  • Landesfrauenreferentinnen-Konferenz in Salzburg
    im Bild: Landesrätin Sara Schaar (Kärnten), Landesrätin Gabriele Fischer (Tirol), Landesrätin Christine Haberlander (Oberösterreich), Landesrätin Katharina Wiesflecker (Vorarlberg), Landesrätin Andrea Klambauer (Salzburg), Bundesministerin Julianne Bogner- Strauß, Landesrätin Ursula Lackner (Steiermark), Landesrätin Astrid Eisenkopf (Burgenland) und Landesrätin Kathrin Gaal (Wien).
    19.9.2018 Neue Residenz/Kuenburgsaal
  • Foto: Land Salzburg/Albert Leis
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„Das Thema Gleichstellung auf allen Ebenen hat höchste Priorität. Es geht um Chancengleichheit, Lohn- und Pensionsgerechtigkeit, Wertschätzung unbezahlter Arbeit, politische Partizipation bis hin zu Frauen in den obersten Hierarchieebenen. In all diesen Bereichen ist noch viel zu tun“, betont Frauenlandesrätin Gabriele Fischer.
Am augenscheinlichsten werden die Geschlechterunterschiede am Lohnzettel: „Frauen verdienen um 21 Prozent weniger als Männer. Ein Blick auf die Auswertungen des Gender Pay Gap zeigt, dass Österreich mit 21,7 Prozent im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 16,3 Prozent schlecht abschneidet. Dies ist nicht nur, aber mitunter auch auf die hohe Teilzeitbeschäftigung von Frauen zurückzuführen. Doch auch um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit zu erreichen, besteht immer noch Handlungsbedarf“, ist LRin Fischer überzeugt.

Maßnahmen ergreifen

Eine wichtige Maßnahme in diesem Zusammenhang sind Einkommensberichte. Die gesetzliche Grundlage dafür wurde 2011 geschaffen und wirkt bestehenden Lohndiskriminierungen durch Transparenz entgegen. „Damit kann das Thema Gehalt aus der Tabuzone geholt werden“, erläutert LRin Fischer.
Es zeige sich, dass in immer mehr Unternehmen bereits Konsequenzen aus den Einkommensberichten gezogen und Maßnahmen gegen Lohndiskriminierung entwickelt und umgesetzt werden. „Jetzt geht es darum, die Wirkung der Einkommensberichte zu erhöhen, um eine nachhaltigen Reduktion geschlechterspezifischer Gehaltsunterschiede zu erzielen“, gibt LRin Fischer die Richtung vor.
Aus diesem Grund sei ein gesetzlich verpflichtender, betriebsinterner Austausch zu den Ergebnissen der jeweiligen Einkommensberichte und eine gemeinsame Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und Betriebsrat vonnöten. Darüber hinaus fordert Tirols Frauenlandesrätin die Einrichtung einer Stabsstelle auf Bundesebene, die die Einkommensberichte regelmäßig stichprobenartig prüft, evaluiert und daraus maßgeschneiderte Maßnahmen in Form von Aktionsplänen zur Verringerung der Einkommensschere entwickelt. „Diese Stabsstelle könnte auch die Betriebe bei der Berichtslegung, Umsetzung und Entwicklung von Maßnahmen beraten“, schlägt Fischer vor.

Weiterentwicklung der Aktionspläne zur Gleichstellungspolitik

Um Gleichstellungspolitik im Allgemeinen besser zu verankern, fordern sämtliche Frauenlandesrätinnen der Bundesländer eine Fortschreibung und Weiterentwicklung von bundesweiten Aktionsplänen unter Einbeziehung der Länder. „Es gibt immer noch gravierende Unterschiede und ungleiche Chancen zwischen Frauen und Männern – sei es bei der Berufswahl, bei der Gründung einer Familie oder beim Aus- und Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt“, zeigt die Landesrätin auf, denn: „Die bereits existierende rechtliche Gleichstellung ist keinesfalls gleichbedeutend mit faktischer Gleichstellung“. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gibt es klare Vorgaben, um diese faktische Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen: In Österreich wurden dazu Aktionspläne wie jener zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, zur Frauengesundheit, zum Schutz von Frauen vor Gewalt, zur Bekämpfung des Menschenhandels sowie zur Behinderung erstellt. „Etliche dieser Aktionspläne sind bereits abgelaufen oder werden demnächst auslaufen. Auch fehlt eine Gesamtkoordination dieser Maßnahmen“, kritisiert LRin Fischer. Aus diesem Grund sei ein klares Bekenntnis zur Gleichstellungspolitik und zur Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs dringend notwendig.

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