"Team Kammern Tirol": Gemeinsame Allianz für ein starkes Land
Tirols Interessensvertretungen gegen Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft durch neue türkisblaue Regierung
TIROL. "In der laufenden Diskussion um die Abschaffung der Kammern oder die Aufhebung der Pflichtmitgliedschaft geht es nur um die Einflussnahme der zukünftigen Politik der Regierung. Wir sollten durch geringere finanzielle Mittel stehend tot gemacht werden", sagt WK-Präsident Jürgen Bodenseer. "Wir verlangen, dass die Kammern in Ruhe gelassen werden, damit wir die Interessen vertreten und arbeiten können", fordert Bodenseer bei der gemeinsame Pressekonferenz von acht Kammerpräsidenten Tirols.
"Die Kammern garantieren einen schlanken Staat, die viele Aufgaben erledigen, die von Türkisblau geplanten Maßnahmen sind ein Anschlag auf demokratisch gewählte Systeme", ärgert sich AK-Präsident Erwin Zangerl. Es werde versucht, politisch umzufärben und eine liberale Regierungsdiktatur zu etablieren. "Dagegen werden wir uns mit allen Mitteln wehren." Nachsatz: "Wir sind der neuen Regierung ein Dorn im Auge, weil wir gut arbeiten."
Sozialer Friede in Gefahr?
Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger sieht in einer Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft Nachteile für die Patienten. "Patienten müssen durch eine starke Kammer geschützt und nicht von politischen Überlegungen abhängig werden."
LK-Präsident Josef Hechenberger sieht den sozialen Frieden im Land gefährdet. "Die Pflichtmitgliedschaft ist der Grundstein der starken Sozialpartnerschaft, die wäre nach Abschaffung massiv gefährdet und damit auch der soziale Friede."
Die acht Kammerpräsidenten hoffen aber doch noch, dass sich die vernünftigen Kreise bei den Koalitionsverhandlungen in Wien durchsetzen. "Auf alle Fälle bekennen wir uns gemeinsam zur Pflichtmitgliedschaft", sagt Pras. Klaus Hilber von den Wirtschaftstreuhändern.
ÖGB zeigt sich solidarisch
Die Abschaffung der automatischen Kammern-Mitgliedschaft bedeutet das Aus für das bestehende Kollektivvertragssystem: „Künftig könnte jede/r UnternehmerIn einfach aus der Wirtschaftskammer austreten und wäre damit auch nicht mehr an einen Kollektivvertrag gebunden. Wichtige Errungenschaften wie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld wären damit Geschichte!“, zeigt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth auf. Er unterstützt die breite Allianz für eine Beibehaltung der aktuellen Kammern-Regelung voll und ganz.
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