TGKK-Obmann Werner Salzburger: "Wir arbeiten sehr sparsam"

Werner Salzburger ist seit sechs Jahren Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse.
  • Werner Salzburger ist seit sechs Jahren Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Bezirksblätter: Die Tiroler sind statistisch gesehen gesünder als etwa Menschen in Niederösterreich oder Wien. Warum?

Werner Salzburger: "Das hat verschiedene Ursachen. Der Tiroler lässt sich nicht gehen, er lebt gesünder, bewegt sich mehr. Der Tiroler raunzt auch nicht so viel wie beispielsweise ein Wiener und er ist viel selbstbewusster."

Wie sieht die Bilanz der TGKK für 2017 aus?"
Für 2017 sieht die Bilanz sehr gut aus, wir können ausgeglichen bilanzieren. Die Kosten haben sich stabilisiert, auch bei den Medikamentenkosten konnten wir sehr gut haushalten. Wir können die Menschen mit allem versorgen, was sie im Krankheitsfall brauchen."

Sie wehrten sich vehement gegen die Zentralisierung der Kassen durch die Bundesregierung. Gäbe es Nachteile für Tirol?
"Ja, selbstverständlich. Das Geld, das in Tirol durch die Wirtschaft erarbeitet wird und von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingezahlt wird, muss weiterhin in Tirol eingehoben und verwendet werden. Wir arbeiten sehr sparsam und haben nur 2,6 Prozent Verwaltungsaufwand inklusive Personalkosten. Und wir wollen in Tirol die Arztstellen besetzten. Denn in Wien wird es niemanden interessieren, ob ich etwa im Pitztal einen Arzt finde."

Im ländlichen Raum sind immer noch Arztstellen unbesetzt. Liegt es an den Honoraren oder an den Arbeitsbedingungen für die Ärzte?
"Heuer stehen die Verhandlungen über die Ärztehonorare an. Auch das sollte vereinheitlicht werden, was ich für schlecht halte. Ein Bonus für Landärzte, wie in Kärnten angedacht, könnte helfen. Auch die Work-Life-Balance der Ärzte hat sich verändert, ebenso die Bereitschaft, nur alleine eine Praxis zu führen. Man muss den Ärzten entgegenkommen, um die Stellen besetzen zu können, daran arbeiten wir."

Die TGKK nennt sich auch Gesundheitskasse. Viel Zeit und Geld investieren Sie in die Gesundheitsvorsorge. Eine Erfolgsgeschichte?
"Das auf alle Fälle. Wir investieren pro Jahr über 15 Mio. Euro in die Vorsorge, sei es bei der beruflichen Gesundheitsförderung, beim Gütesiegel 'Gesunde Schule' oder etwa bei der Initiative 'Gesund im Alter'. Ziel muss es sein, Tirol noch gesünder zu machen. Aber auch solche Maßnahmen wären bei der Zentralisierung der Kassen in Gefahr. Ich will nicht nach Wien gehen, um Geld für ein Projekt zu erbetteln."

Also Investitionen in die gesunde Zukunft Tirols?
"Klar, denn jeden Euro den wir in die Vorsorge investieren, brauchen wir nicht in der Behandlung. Gerade die Arbeit an den Schulen mit den Kindern hilft sehr, Bewusstseinsbildung für ein gesünderes Leben zu leisten."

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