Anrainer über Großbrand: "New York kann sich bei unserer Feuerwehr etwas abschauen!"

Werner vermutet Flämmarbeiten als Auslöser des Dachstuhlbrandes, da im Gebäude gerade Renovierungsarbeiten stattfanden.
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ALSERGRUND. Der gestrige Großbrand eines Gebäudes am Zimmermannplatz ist zwar immer noch Stadtgespräch, aber vor Ort ist von der Katastrophe nicht mehr viel zu sehen. Einzig zwei gesperrte Fahrspuren am Hernalser Gürtel, die einen Verkehrsstau bis auf die Wienzeile verursacht, lässt das Ausmaß des Einsatzes erahnen.

Das Gebäude ist derzeit rundum mit einem Bauzaun gesichert, einige verkohlte Ziegelsteine stehen fein säuberlich aufgestapelt auf der Lazarettgasse und Verunreinigungen am Gehsteig sind erst auf den zweiten Blick zu sehen.

Großes Lob für Einsatzkräfte

"Es ist toll, wie schnell sauber gemacht wurde. Gestern war hier dicker Nebel und verbranntes Zeug vermischt mit Löschwasser ist vom Himmel gefallen - die ganze Straße war voller Dreck", schildert der direkte Anrainer Herr A. den Abend vom 24. Mai. "Ich war nicht zu Hause und habe von einem Freund nach 17 Uhr einen Anruf bekommen, dass es in meinem Nebenhaus brennt. Ich bin dann schnell nach Hause gelaufen, da meine Mutter derzeit zu Besuch ist. Der Zimmermannplatz war bereits voller Rauch, die Eingangstür zu meinem Wohnhaus stand sperrangelweit offen und das Stiegenhaus war voll schwarzem Rauch. An meine Wohnungstüre haben schon Polizisten geklopft. Zum Glück war meine Mutter nicht daheim."

Trotz der Aufregung bleibt dem Anrainer der Brand positiv in Erinnerung. "Es klingt paradox, aber es war auch irgendwie schön - der Abend hat so etwas Soziales gehabt. Die Feuerwehr hat den Einsatz super gemacht und sehr professionell mit Kränen gearbeitet - da kann sich New York etwas abschauen! Die Leute sind auf der Straße zusammengestanden - das habe ich sehr schön gefunden", lobt der Betroffene die Einsatzkräfte. Um 20 Uhr konnte Herr A. wieder in seine Wohnung zurückkehren. "Ich habe als erstes gut gelüftet, aber der Rauchgeruch war gar nicht so wild."

Feuerwehr kämpfte eine Stunde

Ähnlich großes Lob für die Einsatzkräfte findet auch eine Anrainerin, die gegenüber des brandgeschädigten Hauses wohnt: "Die Feuerwehr war sehr schnell da. Ich wohne genau gegenüber, hatte aber keine Angst, obwohl der starke Wind ein Problem für die Löscharbeiten darstellte!"

Auch Blanka, die seit über fünfzig Jahren am Zimmermannplatz wohnt, hatte keine Angst vor einem Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude. "Ich bin gegen acht Uhr die Lazarettgasse heraufgekommen und habe schon von Weitem den Rauch gerochen - obwohl ich verkühlt bin und schlecht rieche. Der Zimmermannplatz war abgesperrt und voller Einsatzfahrzeuge."

Kurt hat den Brand aus nächster Nähe mitverfolgt - er gönnte sich eine Erfrischung beim Imbissstand vor der U6-Station Alser Straße. "Zuerst habe ich nur Unmengen an Feuerwehrautos am Gürtel gesehen, die alle rechts in die Lazarettgasse eingebogen sind. Ich habe mich noch gefragt, wo die alle hinfahren, aber dann habe ich schon die Wärme des Feuers gespürt." Der Grätzelbewohner beobachtete die Löscharbeiten den ganzen Abend über. "Nach etwa einer Stunde hatte die Feuerwehr den Brand halbwegs im Griff. Der Gürtel und der Zugang zur U-Bahnstation waren auf dieser Seite gesperrt."

Werner war zwar am Abend des Brandes nicht vor Ort, ärgert sich aber am nächsten Morgen über den Verkehrsstau. "Hier sollte ein Polizist stehen und die Abbiegespur zu einer Geradeaus-Spur erklären, dann würde es zu keinem Stau kommen. Gerade hier ist die schmale Stelle des Gürtels!" Eine Vermutung zur Brandursache hat der in der Versicherungsbranche Tätige auch parat. "Ich tippe auf Flämmarbeiten - das ist immer der Grund bei Bränden auf dem Dach von Häusern, die gerade saniert werden. Ich hoffe, dass die Baufirma eine vernünftige Haftpflichtversicherung hat. Es geht ja nicht nur um die direkten Brandschäden, sondern auch um den Schaden, der durch das Löschwasser entstanden ist."

Brandursache noch unbekannt

Bei der Polizei, die für die Ermittlungen gen zuständig ist, kann noch keine Auskunft über eine Brandursache gegeben werden. Bis zum Nachmittag sind Sachverständige der Brandgruppe und der Baupolizei im Gebäude unterwegs. Auch wann die Sperre der rechten Fahrspur am Hernalser Gürtel aufgehoben wird, ist noch unklar.

"Der Bauzaun, der die rechten Fahrspuren am Gürtel sperrt, wird erst nach Absprache mit der Baubehörde entfernt. Es könnte sein, dass noch Stücke vom Dach fallen", so der Pressesprecher der Feuerwehr, Gerald Schimpf, zur bz. Derzeit kann die Feuerwehr nur Fakten zu den Löscharbeiten bekannt geben: "Der Einsatz dauerte von 17:15 Uhr bis kurz vor Mitternacht. Es waren 70 Einsatzkräfte mit rund 20 Autos vor Ort", so Schimpf zur bz.

Hintergrund

Bericht:Großbrand am Zimmermannplatz
Bericht:Stau bis zur Wienzeile wegen Hausbrand

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